Macht und Pracht liegen, zumindest im Deutschen, schon durch den Wortklang nah beieinander. Auch sonst lassen sich vielfältige Beziehungen zwischen den beiden Begriffen ausmachen - insbesondere in der Architektur. So steht auch der diesjährige bundesweite Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, unter dem Motto "Macht und Pracht". Mit dem Kloster Fürstenfeld, das gerne "bayerischer Escatorial" genannt wird, hat der Landkreis ja ein Symbol von beidem vor der Haustür. Darüberhinaus gibt es aber am Sonntag noch viele sowohl sakrale als auch säkulare Gebäude mehr zu besichtigen. Beispielsweise den Alten Schlachthof. Ausnahmsweise tagsüber kann man den Gebäudekomplex, der allerdings dringend renoviert werden müsste, besichtigen. Nach Plänen von Adolf Voll gebaut und 1911 eröffnet, war der Alte Schlachthof eine Verbindung von öffentlicher Badeanstalt und Schlachthalle. Damit fand er sogar Aufnahme in ein 1911 in Leipzig verlegtes Kompendium zum Industriebau. Am Sonntag kann man die ehemalige Schlachthalle und ihre nüchterne Architektur betrachten. In einer Ausstellung werden historische Pläne der Anlage des Architekten Adolf Voll gezeigt. Aline Pronnet wird zudem von 13, 15 und 17 Uhr an Führungen durch das gesamte "Schlachthof-Warmbad-Areal" geben.
Von 11.30 Uhr an lädt der Verein Subkultur dort zu einem Weißwurstfrühstück, begleitet vom Jugendblasorchester Fürstenfeldbruck. Um 12 Uhr gibt es ein Grußwort von Oberbürgermeister Erich Raff. Einlass von 11 Uhr an, Eintritt frei.
Im Kloster Fürstenfeld gibt es mit Kreisheimatpflegerin Susanne Poller von 14 Uhr an eine anmeldungspflichtige Besichtigung des barocken, nicht renovierten Torhauses. Von 13 und 15 Uhr an richtet der Kreisjugendring eine Schatzsuche für Kinder ab acht Jahren im Innenhof des Klosters aus. Kreisarchivpflegerin Birgitta Klemenz führt um 14 und 16 Uhr durch die Innenstadt Fürstenfeldbrucks. Thema ist der "Markt Bruck: eine königliche Hofmark wird selbständig." Eine Anmeldung ist erforderlich. Im Museum Fürstenfeldbruck finden von 14 und 15 Uhr Führungen zum Thema "Metall macht mächtig - der Fürst der Sunderburg", geleitet von Fritz Aneder, statt.
Zum Thema "Orte zur Geschichte der Reformation in unserer Heimat" bieten Kreisheimatpfleger Toni Drexler und Sepp Kink eine geführte Bustour an. Der Landkreis ist dabei vor allem mit der Täuferbewegung verknüpft, einer radikalreformatorischen Bewegung. Angefahren werden deshalb vier Orte. Die Pfarrkirche in Günzlhofen; Der Täuferbrunnen in Hörbach, der laut Drexler an vier in der Frühzeit der Reformation enthauptete Täufer erinnert; Der barocke Pfarrhof in Hofhegnenberg; und schließlich die Schlosskapelle von Schloss Hofhegnenberg und das Rittersdenkmal. Die Bustour beginnt um 13.30 Uhr am Parkplatz des Landratsamtes Fürstenfeldbruck und dauert etwa fünf Stunden. Die Teilnahme kostet acht Euro, eine Anmeldung ist erforderlich.
Aufgrund des prognostizierten schlechten Wetters müssen das Herbstfest und damit auch die Führungen im Kloster Spielberg entfallen. Der Gottesdienst um 10 Uhr findet stattdessen in der Pfarrkirche Günzlhofen statt. Zu einer Vesper um 17 Uhr, also einem Abendgebet, lädt die Alte Dorfkirche St. Martin in Germering ein. Schon um 14 Uhr öffnet sie ihre Türen zur Besichtigung. Von 15 Uhr an spielt der Chordirektor Andreas Schramm auf der Orgel und von 15.30 Uhr an gibt es eine Kirchenführung.
Das Programm ist auch online unter www.lra-ffb.de/akt/aktuell.shtml zu finden. Anmeldungen bis Freitag, 8. September, telefonisch unter 08141/51 95 37.