Lokalpolitiker:Drexler wird Ehrenbürger

Lokalpolitiker: Ehre, wem Ehre gebührt: Kottgeiserings früherer Bürgermeister Josef Drexler und seine Nachfolgerin Sandra Meissner.

Ehre, wem Ehre gebührt: Kottgeiserings früherer Bürgermeister Josef Drexler und seine Nachfolgerin Sandra Meissner.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Gemeinde Kottgeisering würdigt ihren Altbürgermeister

Von Manfred Amann, Kottgeisering

30 Jahre lang hat Josef Drexler als ehrenamtlicher Bürgermeister die Weichen dafür gestellt, dass sich Kottgeisering in seiner idyllischen Lage am Rande des Ampermooses moderat entwickeln und dennoch seine dörfliche Struktur bewahren konnte. Als CSU-Kreisrat und Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes kümmerte sich Drexler auch um Belange von Nachbarkommunen und der Region. Nach seinem Rückzug 2014 wurde er zum Altbürgermeister ernannt und nun von seiner Amtsnachfolgerin Sandra Meissner im Auftrag des Gemeinderats zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde gemacht.

"Wir wollen dir für deinen Einsatz mit der höchsten Auszeichnung der Gemeinde danken", sagte Meissner im festlich gestalteten Sitzungssaal. Drexler freute sich über die Ehrung "in so einem großen Rahmen". Er verstehe die Ernennung als Würdigung einer Gesamtleistung, die nur möglich gewesen sei, weil er stets auf die Unterstützung vieler habe zählen können. Es sei nicht immer leicht gewesen, im Ort etwas voranzubringen, erzählte der 70-Jährige, denn die Kottgeiseringer würden "sich nicht so schnell auf was Neues einlassen". Als er zum Beispiel die Dorferneuerung angestoßen habe, "waren erst einmal alle dagegen". Nach vielen Gesprächen sei das Projekt dann doch gelungen. In den fünf Amtszeiten sei er immer wieder auf Hindernisse gestoßen, doch "man muss halt Geduld haben", sagte Drexler und gab sein Erfolgsrezept preis: "Man muss mit den Leuten reden, dann geht auch was".

Bürgermeisterin Meissner würdigte Drexlers stete Ansprechbarkeit für jeden sowie seine freundliche, anpackende, verbindliche und diplomatische Art. 1978 war Drexler, der mittlerweile vierfacher Großvater ist, erstmals für die CSU in den Gemeinderat gewählt und auf Anhieb zum Zweiten Bürgermeister ernannt worden. Bei den nächsten Wahlen wurde er jüngster Bürgermeister im Landkreis und sorgte fortan drei Jahrzehnte lang für Kontinuität in der Ortsentwicklung. Am Anfang setzte er sich erfolgreich für die Erhaltung der Selbstständigkeit der Gemeinde ein.

"Ich hatte damals eigentlich keine Ambitionen, Bürgermeister zu werden", erinnerte sich Drexler, seine Frau und Parteifreunde hätten ihn damals ermutigt. Etwa 50 aktive und ehemalige Gemeinderäte sowie Weggefährten des Altbürgermeisters und Vereinsvertreter waren zur Feierstunde gekommen. Eine Bilderschau erinnerte an die vielen Projekte, die Drexler in seiner Amtszeit umsetzen konnte, etwa die Errichtung von Feuerwehrgebäude und Rathaus, den Bau von Geh- und Radwegen, der Kanalisation und des Dorfplatzes. Auf die Ernennungsurkunde hatte Meissner schreiben lassen: "Demokratie kann nur dann bestehen, wenn jeder Einzelne ein Gewissen für das Ganze hat". Der Spruch gebe etwas von Drexlers Selbstverständnis wieder, sagte die Bürgermeisterin. Drexler habe stets nach diesem Motto gehandelt und in vorbildlicher Weise Verantwortung übernommen. Zum Andenken gab es eine Standuhr mit entsprechender Gravur und von Landratsstellvertreterin Martina Drexler einen "Bierkrug zur Erinnerung".

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