In der Welt der Bücher ist Tanja Frei schon lange unterwegs. Seit über 15 Jahren arbeitet die 46-jährige als Lektorin. Vor sechs Jahren wagte sie einen weiteren Schritt und erfüllte sich den langjährigen Traum, ein eigenes Buch zu schreiben. Nachdem sie bereits drei "Mystery-Thriller" für Erwachsene veröffentlicht hat, versucht sie sich nun in dem, vorher für sie unbekannten, Milieu der Jugendliteratur einen Namen zu machen. Dafür hat die Mutter zweier Kinder aber nicht nur die Zielgruppe, sondern auch ihren Namen gewechselt und stellt nun als Joyce Winter am Samstag, 20. Januar, ihr neuestes Werk vor: "Dreamkeeper - Die Akademie der Träume".
Lektorin, Buchhändlerin, Schriftstellerin und Jugendbuchautorin: Tanja Frei ist in der Bücherwelt bereits angekommen. Das war nicht von Anfang an der Fall. Zwar bewertete und bearbeitete sie in ihrer Tätigkeit als Lektorin die Ideen anderer Autoren, ihre eigene Kreativität konnte Frei lange Zeit aber nicht ausleben. "Ich wusste, dass mir das Schreiben liegt, aber die Zeit muss einfach erst reif sein, um ein Buch zu schreiben", sagt die Schriftstellerin. Und so kam es dazu, dass Frei sich 2012 dazu entschloss, der Figur, die schon lange in ihrem Kopf heranwuchs, eine passende Geschichte zu geben. Somit entstand ihr erstes Werk mit dem Titel "Die Schatten von Islay". Nachdem sie zwei weitere Thriller veröffentlicht hat, bleibt das Schreiben für die Lektorin weiterhin Leidenschaft und Hobby zugleich, aber als Beruf würde sie es trotzdem nicht bezeichnen, da sie davon nicht leben kann.
Dennoch war die Autorin auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, nun hat sie ihr erstes Jugendbuch "Dreamkeeper" für junge Leser ab 13 Jahren herausgebracht. Dass sie dafür das Pseudonym Joyce Winter verwendet, begründet die Schriftstellerin so: "Das machen viele Autoren, wenn sie das Genre wechseln, einfach, um zwei verschiedene Marken entstehen zu lassen." Als Jugendbuchautorin Joyce Winter erzählt sie die Geschichte der jungen Allegra, deren Schulalltag abrupt unterbrochen wird, als sie an die sogenannte Dreamkeeper-Akademie gerufen wird, um dort eine Ausbildung zur Traumagentin zu absolvieren. Dort begreift das junge Waisenmädchen schnell, dass nicht nur die Agenten, sondern auch ihre Schwester in Gefahr schweben, weil es einen Verräter in ihren Reihen gibt.
Neben dem Namen und dem Genre wechselte die Deutschamerikanerin aber auch die Leserschaft, als sie sich dazu entschloss einen Jugendroman zu verfassen. Dabei durfte Frei nie ihre nun deutlich jüngere Zielgruppe aus den Augen verlieren. Der Prozess des Schreibens sei zwar relativ ähnlich, allerdings müsse man beachten, welche Anspielungen bezüglich Film, Fernsehen und Bücher gemacht werden, denn die jungen Leser sollen immer verstehen, um was es geht. Außerdem müssen Liebesgeschichten anders dargestellt werden, als in einem Buch für ein erwachsenes Publikum, erzählt Frei.
Dennoch hat sich die Autorin bewusst für einen Wechsel entschieden. "Ich denke, dass ich ein gutes Verständnis dafür habe, wie Jugendliche ticken, und außerdem ist ein Jugendbuch offener für Fantasy-Themen", sagt die Schriftstellerin. Jedoch versucht Frei trotz aller Fantasie nicht, die Realität außer Acht zu lassen. Gerne werfe sie ihre Figuren in eine andere Welt, die aber stets hier und da noch mit der Realität verknüpft sein müsse, so Frei. Das ist auch für die bereits geplante Fortsetzung ihres ersten Jugendbuches so vorgesehen. Der nächste Jugendroman der Autorin soll voraussichtlich im kommenden Jahr fertig gestellt sein.
Joyce Winter, Buchvorstellung "Dreamkeeper - Die Akademie der Träume", Samstag, 20. Januar, 15 bis 17 Uhr, Buchhandlung Bräunling, Eintritt frei.