Lange Liste von interessierten Firmen: Boom an der Bundesstraße

Der Baugrund im Gewerbegebiet Geiselbullach ist gefragt. Tankstelle, Hotel und Fastfood-Restaurant baut der Investor selbst.

Lange hat sich in Olching wirtschaftlich nicht viel getan, doch jetzt sieht vieles danach aus, als ob es zu einem Boom kommen könnte. Hauptanziehungspunkt für Firmen aller Art ist das neue Gewerbegebiet in Geiselbullach, das in unmittelbarer Nachbarschaft des erfolgreichen und fast schon ausgelasteten Gewerbeparks Bergkirchen (Gada) liegt. Der Investor ist hüben wie drüben die Isarkies GmbH aus Essenbach bei Landshut. Die Firma baut auch selbst in Geiselbullach und plant in dem ersten, 16 Hektar großen Bauabschnitt an der Bundesstraße 471 ein Hotel, eine Tankstelle und ein Fastfood-Restaurant. Wir haben die besten Grundstücke rund um München." Mit diesen Worten wirbt der Wirtschaftsförderer der Stadt Olching, Eduard Pöhlmann, um das Interesse ansiedlungswilliger Unternehmen. Pöhlmann führt bei seinen Gesprächen, wie er berichtet, immer die einmalige Lage am Schnittpunkt von Autobahn 8 und B 471 an. "Da sind Sie ganz schnell in Lindau, Salzburg und Nürnberg." So sieht das auch Anton Maierlohr, einer der beiden Geschäftsführer von Isarkies. "Es gibt keinen besseren Standort in der Nähe von München." Er weiß, dass schon ein paar Kilometer Entfernung ausschlaggebend für eine Standortentscheidung sein können, vor allem wenn die Grundstücke nicht direkt an Hauptverkehrsachsen liegen. Beispiel Fürstenfeldbruck: "Die Hasenheide ist nicht so gefragt wie Olching", sagt Maierlohr. So hat sich laut Maierlohr schon eine Firma für ein 11 000 Quadratmeter großes Grundstück in Geiselbullach entschieden, ein Händler aus Aubing will umziehen und beansprucht 6000 Quadratmeter. Die Liste der Interessenten ist lang, teilweise sind es Kunden von Isarkies, die in Bergkirchen nichts mehr bekommen haben und nun ihre Chance sehen, doch noch an einem attraktiven Platz vor den Toren Münchens ihren Betrieb unterbringen zu können. Es sind aber nicht nur Unternehmen von auswärts, die in Geiselbullach die Nähe zu den überörtlichen Verkehrsverbindungen und den qualifizierten Arbeitskräften im Großraum München suchen. Auch fünf Firmen aus Olching haben sich schon angemeldet für eine Parzelle im neuen Gewerbepark. Darunter sind Betriebe, die an ihrem bisherigen Standort rein platzmäßig nicht erweitern können oder deren Expansion, wie Eduard Pöhlmann es erklärt, mit der Wohnbebauung in der Nachbarschaft in Konflikt geraten könnte. Maierlohr hat aber auch Olchinger Unternehmer an der Hand, die in Geiselbullach neu anfangen wollen. "Es geht um hoch qualifizierte Arbeitsplätze genauso wie um Teilzeitkräfte oder 400-Euro-Jobs", sagt der Investor. Sollten in beiden Bauabschnitten alle Firmen ihren Platz gefunden haben, könnte es dort 1500 Arbeitsplätze geben. Doch noch hat keine Firma gebaut, bislang liegen zwei vom Olchinger Bauausschuss befürwortete Bauanträge zur Genehmigung beim Landratsamt. Anfang Juli, kalkuliert Anton Maierlohr, soll die Erschließung des ersten Bauabschnitts fertig sein. Dann wird direkt an der B 471 ein Bauwerk hochgezogen. Der Investor selbst will in einer Ecke im Nordteil, ebenfalls an der B 471 und deutlich erkennbar, einen Handwerkerhof bauen. Dort sollen Firmen unterkommen, die selbst derzeit nicht groß investieren wollen oder können, aber Platz brauchen. Die Entwicklung in Geiselbullach wird aber nicht schlagartig gehen, sondern, wie von der Stadt angestrebt, in aller Ruhe. Maierlohr geht davon aus, dass die ersten 160 000 Quadratmeter in drei bis vier Jahren bebaut sind. Sollte dieser Bauabschnitt zu 70 Prozent ausgelastet sein, soll mit dem zweiten begonnen werden. Dort stehen noch einmal 100 000 Quadratmeter zur Verfügung. Wirtschaftsförderer Pöhlmann möchte den Wunsch des Stadtrates umsetzen und einen Mix an großen und kleinen Unternehmen haben. Zusätzlich wird Maierlohr eine Tankstelle bauen, die er an eine Mineralölfirma vermieten will, mit der er bereits im Gada Bergkirchen zusammenarbeitet. (Kommentar)