Landsberg:Olchinger unterliegt in Kampfabstimmung

Landsbergerin wird bei den Landtagswahlen für die FDP im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-West antreten

Von Manfred Amann, Landsberg

Für die Freien Demokraten im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-West/Landsberg kandidiert bei den Landtagswahlen im kommenden Herbst Ulla Schäfer aus Landsberg. Die beratende Umweltschutztechnikerin gewann die Kampfabstimmung gegen den Mitbewerber Christian Tietgen aus Olching. Der gelernte Industrieelektroniker wird nun als Listenkandidat versuchen, für den Wahlkreis in den Landtag einzuziehen. Einstimmig als Kandidatin für den Bezirkstag wurde dessen Frau Melanie gewählt. Als Listenkandidat für das Oberbayern-Parlament will Christian Heldwein aus Jesenwang sein Glück versuchen. Die Wahl fand in einer kleinen Runde von nur acht Wahlberechtigten mit einigen Gästen wie Eichenaus Bürgermeister Peter Münster in einem Nebenraum der Gaststätte "Bei Nino im Schafbräu" statt und wurde von Martin Zeil geleitet, der von 2008 bis 2013 dem Landtag angehörte und Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie sowie stellvertretender Ministerpräsident war. Dem Wahlkreis gehören aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck nur die Kreisstadt sowie die Gemeinden Moorenweis, Türkenfeld, Grafrath, Schöngeising und Kottgeisering an.

Ulla Schäfer, die sich für eine "Entkomplizierung" und für weniger Bürokratie einsetzen will, erhielt sechs Stimmen, auf Christian Tietgen entfiel eine Stimme bei einer Enthaltung. Die verheirate Mutter von zwei Kindern (14 und elf Jahre) will sich dafür einsetzen, dass die Überregulierung zum Beispiel im Hebammendienst abgebaut wird und dass Pflege- und Betreuungsberufe anständig bezahlt werden. Die müsse dafür sorgen, dass diesen Berufen mehr Anerkennung entgegengebracht wird. 2106 seien 2,9 Millionen Pflegebedürftige gezählt worden, für das Jahr 2030 würden 3,6 Millionen prognostiziert. Die Politik müsse sich auf allen Ebenen intensiv darum kümmern, dass Pflegeberufe so attraktiv werden, dass diese von jungen Leuten gerne angestrebt werden, "das ist mein Herzensthema", sagte die Landsbergerin, sich auch für die Belange des Mittelstandes einsetzen will. Christian Tietgen ist von Geburt ein Schleswig-Holsteiner und hat bei BMW in München Industrie-Elektroniker gelernt. Heute arbeitet er als Servicetechniker im Außendienst und privat beschäftigt er sich mit dem Internet. "Mein Hauptthema ist Digitalisierung", sagte er und warf der CSU-Regierung falsche Förderung des Breitbandausbaus vor.

Man müsse die Digitalisierung viel ernster nehmen und die Vorteile erkennen. Man könnte viele Arbeitsplätze in die Privatwohnungen verlegen und so Zeit und Geld sparen. Gegenwärtig werde viel über die Belastung durch Feinstaub und durch Abgase sowie über volle S-Bahnzüge geredet. Wenn etwa 20 Prozent der arbeitenden Menschen nicht mehr pendeln müssten, wären die Probleme sicher nicht so gravierend, glaubt der Olchinger. Melanie Tietgen ist bei einer Sozialversicherung angestellt und will als Abgeordnete der Bürokratie in den Sozialberufen den Kampf ansagen. Durch ihre Ausbildung und als Betreuerin eines pflegebedürftigen Familienmitglieds kenne sie die Situationen der Betroffenen aus eigener Erfahrung, erzählte sie. Es sei ihr ein persönliches Anliegen, den Menschen mit Behinderung die bestmögliche Versorgung zu ermöglichen, sagte Melanie Tietgen. Christian Heldwein möchte über die Liste in den Bezirkstag einziehen und sich dort für eine bessere Unterstützung von Menschen mit Behinderung einsetzen. Der Bezirk brauche für die Bewältigung seiner Aufgaben deutlich mehr Geld, fordert der Germeringer, der als Diplominformatiker in einer Softwarefirma in Germering tätig ist.

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