Kottgeisering:Einkaufen im Dorf

Kottgeiseringer wollen Möglichkeit für kleinen Laden prüfen

Von Manfred Amann, Kottgeisering

Die Gemeinde Kottgeisering liebäugelt mit einem genossenschaftlichen Dorfladen, um die Nahversorgung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs zu verbessern und zu sichern. Ob sich die Idee in dem 1600-Seelendorf realisieren lässt, soll nun eine Projektgruppe ausloten. Das Interesse an einer Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten scheint groß zu sein. Knapp 80 Bürger sind kürzlich der Einladung der Gemeinde zu einer Impuls-Veranstaltung ins Sportheim gefolgt, eine gute Handvoll davon hat sich bereit erklärt, in einem Arbeitskreis mitzuwirken, der nun die nötigen Voruntersuchungen unternimmt. Damit ist es möglich, dem Wunsch von Bürgermeisterin Sandra Meissner folgend, zu prüfen, ob überhaupt genügend Bürger bereit sind, in das Gemeinschaftsprojekt zu investieren. Dazu soll es eine Befragung aller Haushalte geben.

"Erst wenn klar ist, dass eine Mindestanzahl an Einwohnern einen Dorfladen will und auch bereit ist, Anteile zu kaufen, macht es Sinn, über weitere Schritte nachzudenken", befand Unternehmensberater Wolfgang Gröll von der Firma New Way in Starnberg, der die Projektarbeit begleiten wird. Etwa 70 Prozent der Kosten hierfür werden vom Amt für ländliche Entwicklung übernommen. Erst machte der kleine Laden dicht, in dem man wenigstens frische Backwaren, ein Grundsortiment an Lebensmitteln und Wichtiges für den täglichen Gebrauch kaufen konnte, dann schloss auch noch die Metzgerei. Auch wenn mittlerweile ein Mammendorfer Bäcker wieder eine kleine Filiale eingerichtet hat, in der es auch Milchprodukte und etwas Wurst zu kaufen gibt, liegt die Nahversorgung im Argen. "Mit einem Dorfladen könnten wir die Nahversorgung deutlich verbessern, wir sollten es auf jeden Fall versuchen", warb die Gemeindechefin. Auf die Frage nach dem Standort, meinte Meissner, dass man erst einmal Klarheit haben müsse, ob das Projekt von der Bevölkerung mitgetragen wird. Sie ist aber zuversichtlich, ein geeignetes Anwesen zu finden.

Gröll führte in seinem Vortrag aus, dass ein Dorfladen auch Arbeitsplätze schaffe, einen Teil der Kaufkraft der Bürger im Ort halte, ein wichtiger Ort für Bürgerkontakte sei und dazu beitrage, den Einkaufsverkehr zu reduzieren. Angesichts der Supermarktverdichtung ringsum werde es nicht einfach sein, einen Dorfladen erfolgreich zu führen, gestand der Berater ein. An Beispielen zeigte er dann auf, dass es aber durchaus möglich ist, wenn sich ein Teil des Warenangebotes von dem eines Supermarktes oder Discounters deutlich abhebt. Ein Dorfladen, sollte daher auf regionale Produkte, auf Geschmacksvielfalt und Qualitätsprodukte sowie auf Abwechslung, Unterhaltung und Service setzen, sagte Gröll, der auch die Realisierung des Dorfladens in der Nachbargemeinde Schöngeising begleitet hatte.

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