Kommunalwahlen im Landkreis Fürstenfeldbruck:CSU verliert drei Mandate in Gröbenzell

Die Grünen bleiben die zweitstärkste Kraft, die UWG ist der große Gewinner

Von Gerhard Eisenkolb

Wahl Gröbenzell

Zwei Helferinnen leeren eine der Wahlurnen im Gröbenzeller Rathaus.

(Foto: Günther Reger)

Der große Verlierer der Gemeinderatswahl in Gröbenzell ist die CSU-Fraktion. Die Christsozialen büßen elf Prozent der Stimmen und damit drei Sitze ein. Die drei Mandate, die die CSU verliert, gehen alle an die Unabhängige Wählergemeinschaft Gröbenzell (UWG), die künftig vier der insgesamt 24 Gemeinderatsmitglieder stellt. Während die CSU-Kandidaten mit 35,24 Prozent mehr Stimmen erhielten als deren Bürgermeisterkandidat Thomas Breitenfellner, liegt das Gemeinderatsergebnis der UWG deutlich unter dem ihres Spitzenkandidaten Martin Schäfer. Dieser erreicht mit 23,14 Prozent die Stichwahl, die UWG-Gemeinderäte erreichen 15,55 Prozent. Letztlich profitiert die UWG von Schäfers persönlichen Ergebnis. Auf ihn entfallen 6211 Stimmen, Breitenfellner bringt es als CSU-Häufelkönig auf 6276 Stimmen. Da alle anderen Fraktionen die Zahl ihrer bisherigen Mandate halten können, ist das ein Indiz dafür, dass nur die UWG von der Schwäche der CSU profitierte. Der engagierte Wahlkampf von SPD und Grünen wurde von den Wählern letztlich nicht belohnt. Auch der SPD-Bürgermeisterkandidat Florian Ritter schneidet deutlich besser ab als die SPD-Fraktion.

Damit bleibt das konservative bürgerliche Lager von CSU und UWG letztlich gleich stark. Die Position der zweitstärksten Kraft im Gemeinderat verteidigen die Grünen mit 23,11 Prozent, das sind immerhin 6,5 Prozent mehr als ihr Bürgermeisterkandidat erreichte. Die Grünen behalten ihre fünf Mandate, wobei Bürgermeisterkandidat Daniel Holmer neu ins Gremium einzieht. Allerdings erzielt der ehemalige Landtagsabgeordnete Martin Runge mit 5558 Stimmen rund 200 Stimmen mehr als Holmer. Schieden vor sechs Jahren die Hälfte der Gemeinderäte in Gröbenzell aus, gaben diesmal die Wähler bei nur sechs neuen Mandatsträgern bewährten Kräften den Vorzug. Da die CSU vor allem junge Mitglieder verliert, kann von einer Verjüngung nicht gesprochen werden.

Sollte der CSU-Bürgermeisterkandidat Breitenfellner die Stichwahl gewinnen, würde für ihn Anton Kammerl nachrücken, der schon einmal Gemeinderat war. Breitenfellner führt die massiven Verluste auf die Sondersituation des CSU-Ortsverbandes zurück. Dieser war in der Frage der Amtsführung ihres Bürgermeisters Dieter Rubenbauer, der infolge der parteiinternen Auseinandersetzungen auf eine weiteres Kandidatur verzichtet hatte, in zwei Lager gespalten. Der Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler, Stefan Weinberger, schafft mit 1369 Stimmen den Einzug in den Gemeinderat nicht. Hier erzielt Dritter Bürgermeister Michael Leonbacher mit 2273 Stimmen das beste Ergebnis. Neu zieht für die FW der Rechtsanwalt Johann Böhmer in den Gemeinderat ein. Bei der SPD verteidigen alle vier bisherigen Gemeinderäte ihr Mandat. Häufelkönig der Sozialdemokraten ist Franz Eichiner mit 3381 Stimmen. Klaus Coy (2235 Stimmen) bleibt der einzige FDP-Gemeinderat.

Gewählt wurden: CSU Thomas Breitenfellner, Brigitte Böttger, Anita Rieger, Andreas Berger, Christian Finkenzeller, Thomas Eichler, Paul Bieghold, Reinhard Paesler; Grüne Martin Runge, Daniel Holmer, Markus Rainer, Ursula Retz, Monika Baumann; UWG Martin Schäfer, Cordula Braun, Marianne Kaunzinger, Claudia O'Hara-Jung; SPD Franz Eichiner, Peter Falk, Axel von Walter, Inga Wiedbers; Freie Wähler Michael Leonbacher, Johann Böhmer; FDP Klaus Coy.

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