Kommunalwahl in Grafrath:Kennerknecht und Söltl gehen in die Stichwahl

In Grafrath kein sich keiner der Kandidaten in der ersten Runde durchsetzen

Von Manfred Amann

In Grafrath lag am Sonntag Markus Kennerknecht mit 656 Stimmen (36,12 Prozent) in der Wählergunst vorn. Der von der Wählerverbindung CSU/Bürgervereinigung nominierte, aber parteifreie Kandidat, der in Emmering die Gemeindeverwaltung leitet, muss sich in zwei Wochen mit Martin Söltl von der Wählervereinigung Bürger für Grafrath in der Stichwahl messen. Auf Söltl entfielen 28,46 Prozent der Stimmen. An dritter Stelle landete mit 19,99 Prozent deutlich dahinter Christian Strasdat von der Wählergruppe Einigkeit Grafrath (EG). 15,43 Prozent erhielt Josef Heldeisen (SPD). Die Wahlbeteiligung lag bei 64,5 Prozent.

"Ich freue mich über das relativ gute Ergebnis", sagte Kennerknecht. Er danke allen, die ihn unterstützt haben. Das Ergebnis liege im Rahmen seiner Erwartungen, sagte der 37-Jährige, dessen Frau in der Gemeindeverwaltung in Grafrath angestellt ist. Für die Stichwahl ist er zuversichtlich, auch wenn zu berücksichtigen sei, dass die Karten nun ganz neu gemischt würden. Sein Ziel sei es nun, den Wahlkampf sachlich weiterzuführen. Als Auswärtiger und Unabhängiger sei er für einen Neuanfang ohne Streit und Händel der Richtige. Kennerknecht ist optimistisch, aufgrund seiner Kompetenz Grafrath voranbringen.

Söltl zeigte sich über sein relativ gutes Abschneiden überrascht. Er gratulierte Kennerknecht und dankte seinem Team und den Wählern für die Unterstützung. Angesprochen auf seine Chancen in der Stichwahl, wies Söltl seinem Gegner die Favoritenrolle zu. Es sei wichtig gewesen, dass es im Wahlkampf keinen Kleinkrieg gegeben habe, sondern dass sich jeder Kandidat sachlich präsentiert habe. Ob die Wahlwerbung jetzt noch einmal forciert wird, will der Zeitplatzierte erst dann mit seinen Unterstützern besprechen, wenn die Sitzverteilung des neuen Gemeinderates vorliegt. Wichtig ist ihm, "dass es fair bleibt", so Söltl.

Strasdat stellte enttäuscht fest: "Der Wähler hat entschieden, meine wirtschaftliche Kompetenz ist offensichtlich nicht so sehr gefragt". Er beglückwünschte die Gewinner, dankte aber auch seinen Wählern und Unterstützern. Ob der EG-Vorstand eine Wahlempfehlung abgibt, soll in dieser Woche entscheiden werden. Ähnlich will es auch die Grafrather SPD halten, nachdem Heldeisen wie Strasdat aus dem Rennen ist. Der Bessere soll gewinnen, so Heldeisen. Es sei schwierig einzuschätzen gewesen, wie sich die Wähler entscheiden, sagte der Sozialdemokrat und dankte denjenigen, die ihm die Stimme gaben und seinem Team. "Nachdem der Wähler entschieden hat, werden wir versuchen, im Gemeinderat unsere Vorstellungen einzubringen", lautet nun die Devise des unterlegenen Kandidaten.

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