Möglicherweise ist es immer noch nicht genug, was familienpolitisch im Landkreis angeboten wird und sicher wird es in den kommenden Jahren weitere Einrichtungen und neue Programme geben. Momentan hat es zumindest den Anschein, als werde für Familien schon sehr viel getan. Vom Windelkind bis zu den schwer Erziehbaren, von Opstapje bis zur Jugendgerichtshilfe wird Eltern geholfen. Wenn sie es denn wollen. Doch wer kennt sich schon aus in den Förderprogrammen, wer weiß als Mutter oder Vater, was in Anspruch genommen werden kann? Es sind sinnvollerweise die Familienstützpunkte, von denen es nun bereits zwei im Landkreis gibt, die solche Fragen beantworten können.
Wer in gesicherten Verhältnissen groß geworden ist, wer immer noch einen gut bezahlten und einigermaßen sicheren Arbeitsplatz hat und sich wenig Gedanken um drei Mahlzeiten am Tag und seinen Kontostand machen muss, der wird die Hilfe des Familienstützpunkts kaum benötigen. Wer aber ein geringes Einkommen und mehrere Kinder hat, wer mit Arbeitslosengeld auskommen muss, dem werden die familienpolitischen Angebote im Landkreis möglicherweise sogar wie ein Rettungsanker vorkommen. Denn bislang alle Programme zielten darauf ab, junge Familien - mit oder ohne Migrationshintergrund und Integrationsproblemen - in die Lage zu versetzen, den Kindern trotz sozial schwieriger Lage Geborgenheit zu bieten und sie zu erziehen. Dazu müssen zunächst einmal die Eltern selbst angeleitet werden.
Regelmäßig erstatten die Zuständigen in den politischen Gremien auf Kreis- und Gemeindeebene Bericht über den Stand und die Zukunft der Erziehungsprogramme und ihre Beratungstätigkeit. Da kommt auch heraus, dass es in einzelnen Fällen misslungen ist, Familien adäquat zu beraten. Manchen ist halt nicht zu helfen. Das sollte aber kein Grund sein, die für die Familienpolitik in diesem Landkreis benötigten Mittel nicht weiter zur Verfügung zu stellen.