Kommentar:Nur eine neue Zufahrt hilft

Als Ersatz für den Emmeringer Bahnübergang gibt es nur eine Lösung. Um die Anwohner zu entlasten, darf der Bürgermeister auch eine Enteignung in Erwägung ziehen

Von Manfred Amann

Emmering hat schon viel versucht, um die Lärmbelastung einzudämmen, die von Autotransportern ausgeht. Mit Tonnage- und Geschwindigkeitsbeschränkungen, Nachtfahrverboten sowie verkehrsberuhigenden Maßnahmen konnte sie keine Linderung durchsetzen. Schließlich gelten die Estinger- und Roggensteiner Straße als Durchfahrtsstraßen. Das Verwaltungsgericht verfügte lediglich, dass nachts nur 24 Fahrten erlaubt sind. Aber wer stellt sich schon über einen längeren Zeitraum Nacht für Nacht hin und zählt. Für die Anwohner der Dr.-Rank-Straße ist die Nachtbeschränkung ohnehin kaum spürbar, denn sie bekommen alle Fahrten mit, während sich im Ort die Lärmquellen auf die Straßen verteilen, die auf das Nadelöhr zu führen.

An dieser Situation wird sich auch nichts ändern, sollte die Süd-West-Umfahrung Olching einmal gebaut sein. Denn auch dann müssen alle Lastwagen über die Dr.-Rank-Straße fahren. Daher gibt es zu einer neuen Zufahrt in Verbindung mit einer neuen Bahnunterführung Richtung Eichenau keine Alternative. Dass der Bahnübergang beseitigt werden muss, steht sowieso außer Frage. Da niemand ernsthaft in Erwägung ziehen wird, den Bahnübergang durch einen Tunnel zu ersetzen, bleibt nur der große Wurf. Die Kombination neue Zufahrt und Verlegung des Übergangs ist also zwingend erforderlich.

Auch wenn es teuer wird, muss Bürgermeister Michael Schanderl die Beseitigung der Gefahren- und Lärmquelle als Zukunftsschwerpunkt betrachten und auch eine Enteignung ins Auge fassen. Die Finanzierung würde den Gemeindesäckel zwar lange Zeit belasten, den Ort in der Mitte aber deutlich attraktiver machen. Und noch ein wesentlicher Punkt sollte nicht verkannt werden. Die Bahn will den schienengleichen Bahnübergang beseitigen und wird damit nicht ewig warten wollen. Wenn es den Verantwortlichen zu bunt wird, könnten sie von sich aus eine Planung vorschlagen, die den Emmeringern zwar nicht gefallen würde, auf die sie aber kaum Einfluss nehmen könnten. Zum Beispiel den Bau eines Tunnels unter den Gleisen in der Dr.-Rank-Straße.

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