Kommentar:Infrastruktur über Steuern bezahlen

Die Kommunen sind auch für die Schaffung von Parkraum zuständig. Die Kosten sollten nicht die Autofahrer tragen

Von Heike A. Batzer

Nicht jeder hat eine S-Bahn-Haltestelle quasi vor der Nase, so dass er zu Fuß oder mit dem Rad dorthin kommt. Mancher wohnt weit vom Bahnhof weg oder will anschließend noch was erledigen, so dass er das Auto für den Transfer braucht. Deshalb gibt es Park-and-Ride-Plätze, um dieses Auto abzustellen. Lange Zeit war das kostenlos möglich. Und das war auch gut so. Parkplätze gehören zur Infrastruktur, und für deren Einrichtung und Erhaltung sind die Kommunen zuständig. Dafür bekommen sie Steuern von den Bürgern.

Doch Städte und Gemeinden sind vielfach klamm und suchen nach Einnahmemöglichkeiten. Mit dem schönen Begriff Parkraumbewirtschaftung verschleiern sie, dass es dabei um das Erheben von Parkgebühren geht. In Fürstenfeldbruck hat die Bahn der Stadt bereits gute Einsteigerdienste geleistet, indem sie das Parken auf dem Grundstück am S-Bahnhof kostenpflichtig gemacht hat - mit der Folge, dass das städtische, bislang kostenlose Parkdeck nebenan schon morgens überfüllt ist. Eine groteske Situation, wohl wahr. Doch wenn das Parken bald überall kostet, wird damit automatisch auch das S-Bahn-Fahren teurer. Dann wird so mancher wohl gleich die ganze Strecke mit seinem Auto zurücklegen. Damit kann niemandem gedient sein - auch der Umwelt nicht.

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