Tourismus, das klingt nach zwei Wochen Strandurlaub bei 35 Grad im Süden Europas, nach Flugreise auf eine Karibikinsel mit All-inclusive-Verpflegung oder nach Heli-Skiing in Kanada. An diesen Maßstäben gemessen gibt es tatsächlich keinen Tourismus im Landkreis Fürstenfeldbruck. Doch auch die Vorlieben der Reisenden bleiben nicht immer gleich. Inzwischen gilt auch das Inland wieder als attraktives Ziel, die meisten Deutschen machen in Deutschland Urlaub. Regionalität ist gefragt, nicht nur, wenn es ums Essen geht.
Deshalb ist es richtig, wenn auch der Landkreis den Themen Naherholung und Tourismus mehr Aufmerksamkeit widmet. Denn es ist ja keineswegs so, dass das Münchner Umland und mit ihm auch der Landkreis Fürstenfeldbruck nichts zu bieten hätten. Kirchen, Baudenkmäler, Kulturstätten, Freizeiteinrichtungen, Natur - vieles davon kann nicht nur Bürger aus dem Landkreis interessieren, sondern auch jene, die als private Ausflügler oder als Tagungsteilnehmer auf Geschäftsreise von weiter her kommen. Doch wie sollen sie einen Überblick bekommen über das, was es im Landkreis zu sehen und zu erleben gibt? Notwendig ist eine Bündelung und Vernetzung im Internet, die Stichwortsuche muss sofort Ergebnisse liefern. Wer heute nicht in der Lage ist, im Internet auf sein Produkt aufmerksam zu machen, der ist von gestern.
Dazu gehört auch das richtige Selbstmarketing. Der Landkreis ist es noch nicht gewohnt, für sich selbst zu werben. Dazu gehört auch, die Lage nahe der Landeshauptstadt als Standortvorteil zu begreifen und zu nutzen. Wer in München als Tourist unterwegs ist, könnte auch Interesse an einer Klosterführung in Fürstenfeldbruck haben. Wer München besucht, den interessieren vielleicht auch die Kulturreihen in den umliegenden Stadthallen oder der Besuch einer Gastwirtschaft auf dem Land. Wer München besucht, sucht vielleicht auch in der Region nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Der Landkreis verfügt über viele kleine Schätze, sie müssen nur gehoben werden. Gut, dass sich endlich jemand darum kümmern soll.