Klimaschutz:Radeln für den Klimaschutz

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17 Kommunen und der Landkreis beteiligen sich an der bundesweiten Aktion. Gröbenzells Bürgermeister verzichtet drei Wochen aufs Auto und fährt mit dem Dienstfahrrad

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Weit über 600 Teilnehmer haben sich zur Aktion Stadtradeln gemeldet, die am Sonntag im Landkreis beginnt. Germering nimmt zum zehnten Mal an der bundesweiten Aktion zu Gunsten des Klimaschutzes teil. Erstmals kann der Landkreis wieder mit mindestens einem Star-Radler aufwarten, der für drei Wochen komplett auf das Auto verzichtet: Der Gröbenzeller Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) gibt am Sonntag offiziell die Schlüssel ab, sein Wagen wird in der Poststraße abgestellt und eingepackt.

Wer mit dem Rad fährt, hilft Feinstaub, Abgase und Lärm zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, obendrein tut er was für die Gesundheit. Deswegen hat das Klimabündnis, ein Zusammenschluss von Kommunen, vor zehn Jahren die Aktion Stadtradeln gestartet. Alle Teilnehmer legen drei Wochen lang möglichst viele Strecken mit dem Rad zurück, um die Bevölkerung für die Vorzüge des Fortbewegungsmittels zu sensibilisieren. Sie organisieren sich in Teams und verbuchen die Kilometer auf einem Konto. Eingetragen werden können Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen, Ausflüge, Urlaubsfahrten und sportliche Touren. Im Landkreis beginnt die Aktion am Sonntag, 17. Juni. Sie endet am Samstag, 7. Juli.

Aus dem Landkreis haben sich in diesem Jahr 17 Kommunen angemeldet. Germering war die erste Kommune, die bereits 2009 an den Start ging. Drei Teams sind von Anfang an dabei: Die Gruppe "Alles wird gut" der katholischen Stadtkirche, die "Straßenfeger" mit Oberbürgermeister Andreas Haas und die "Flotte Speiche" mit Stellvertreter Wolfgang Andre (beide CSU). Germering führt auch heuer wieder das Teilnehmerfeld mit 194 Radfahrern an, gefolgt von Bruck (108) und Puchheim (97), während Olching (13) schon traditionell Schlusslicht unter den großen Kommunen ist. Allerdings läuft die Anmeldefrist noch, und in der Regel melden sich viele Teilnehmer erst am Schluss an. So waren es im vergangenen Jahr schließlich 3148 Landkreisbewohner, die zusammen gerechnet 531 461 Kilometer zurücklegten, eine Distanz, die mehr als dreizehn Umrundungen des Äquators entspricht.

Seltenheitswert haben Teilnehmer, die komplett auf ihr Auto verzichten. In dieser Kategorie der Star-Radler ist in den vergangenen Jahren im Landkreis niemand angetreten. Heuer gibt der Gröbenzeller Bürgermeister seine Autoschlüssel beim Auftakt am Sonntag um 11 Uhr auf dem Vorplatz der Alten Schule ab. Sein Auto wird in Plastik verpackt und mit einem Stadtradl-Banner markiert. Anschließend fahren die Teilnehmer nach Biburg und zurück. Schäfer habe seinen Terminkalender so gestaltet, dass er in den folgenden drei Wochen mit Fahrrad, Bahn und Bus alle Termine absolvieren kann, erklärte die Pressesprecherin im Rathaus. Dabei sei sogar eine Dienstreise mit dem Fahrrad in den Nachbarlandkreis Dachau einkalkuliert.

In Fürstenfeldbruck versammeln sich die Radler am Sonntag um 10 Uhr bei den Gesundheitstagen im ehemaligen Kloster Fürstenfeld zu einer ersten Tour. In Germering gibt Haas um 13.30 Uhr auf dem Rathausvorplatz den Startschuss zu einer Fahrt des ADFC nach Biburg. In Puchheim organisiert der Fahrrad-Club eine Auftakttour einmal rund um Puchheim, die am Grünen Markt um 11 Uhr beginnt.

Die Puchheimer Radler trugen im Vorjahr mehr als 90 000 Kilometer zum Landkreisergebnis bei und belegten damit hinter Germering den zweiten Platz im Landkreis-Ranking. Die Puchheimer sind auch in diesem Jahr wieder ambitioniert, weswegen zum Abschluss eine große Tour durch das Fünfseenland geplant ist. Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) erinnerte daran, dass die Stadt im Oktober in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern aufgenommen wurde.

Etliche Kommunen beteiligen sich zusätzlich an der Radar-Aktion. Dabei können Radler gefährliche oder schadhafte Stellen in den Rathäusern melden. In einigen Kommunen wie Germering läuft Radar das ganze Jahr, um die Infrastruktur zu verbessern.

© SZ vom 14.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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