Kampfabstimmung:Peter Falk kandidiert für den Landtag

Der SPD-Kommunalpolitiker aus Gröbenzell setzt sich gegen drei Konkurrenten durch und tritt im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost an. Um das Bezirkstagsmandat bewirbt sich erneut Martin Eberl

Von Andreas Ostermeier, Emmering

Die Sozialdemokraten aus dem östlichen Landkreis setzen bei der Landtagswahl auf einen bekannten Kandidaten. Am Montag wählten sie den Gröbenzeller Peter Falk zum Stimmkreisbewerber der SPD. Der 53-Jährige setzte sich in zwei Wahlgängen gegen drei Konkurrenten durch, außer ihm hatten sich Philipp Heimerl aus Fürstenfeldbruck, Jürgen Cullmann aus Mammendorf und Christoph Maier aus Türkenfeld um die Kandidatur für die Wahl zum bayerischen Landtag im Herbst beworben. Die bisherige Landtagsabgeordnete Kathrin Sonnenholzner hatte bereits vor Monaten auf eine weitere Kandidatur verzichtet. Sie gehört dem Landtag seit 2003 an. Für den Bezirkstag, der ebenfalls im Herbst neu gewählt wird, kandidiert Martin Eberl. Der Eichenauer gehört dem Gremium seit fünf Jahren an.

Kampfabstimmung: Alter Fahrensmann: Peter Falk hat bereits auf allen kommunalpolitischen Ebenen Erfahrungen gesammelt, ebenso in der Partei. Mehrere Jahre war er Kreisvorsitzender der SPD. Jetzt soll er im Osten des Landkreises ein Landtagsmandat holen.

Alter Fahrensmann: Peter Falk hat bereits auf allen kommunalpolitischen Ebenen Erfahrungen gesammelt, ebenso in der Partei. Mehrere Jahre war er Kreisvorsitzender der SPD. Jetzt soll er im Osten des Landkreises ein Landtagsmandat holen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Ein gutes Vierteljahr nach den herben Stimmenverlusten bei der Bundestagswahl sind die Sozialdemokraten verunsichert und mit den Fragen danach beschäftigt, wie sich die Partei ausrichten soll und welche Rolle sie in Land und Bund spielen will. Auch der Versammlung im Emmeringer Bürgerhaus war diese Verunsicherung und die Suche nach Selbstvergewisserung anzumerken. Auf ein Banner hinter dem Redepult waren nicht Wahlwerbeslogans geschrieben, sondern die sozialdemokratischen Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Auf diese Grundwerte nahmen die Redner immer wieder Bezug, zudem spielten genuine SPD-Themen wie Bildung, Wohnen, sozialer Zusammenhalt oder die Forderung nach einem neuen Bodenrecht in den Reden eine wichtige Rolle. Auch der Appell an den Zusammenhalt und einen gemeinsamen Wahlkampf war wiederholt zu hören. Sämtliche Bewerber verzichteten auf gegenseitige Angriffe, die Sachthemen standen im Zentrum sämtlicher Bewerbungsreden.

Dementsprechend kreisten die Bewerbungsreden um ähnliche Themen. Peter Falk forderte eine Bodenpreisbremse und einen vehementen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs; Philipp Heimerl versprach, sich für die Gründung einer staatlichen Wohnungsbaugesellschaft einzusetzen und betonte den Wert von gleichen Bildungschancen. Das tat auch Christoph Maier, der zudem die Verteilung von Geld und Vermögen als "schreiend ungerecht" anprangerte. Jürgen Cullmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD, kritisierte, dass der Bestand an Sozialwohnungen rasant schwinde, und forderte, wie auch Maier, Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen sowie Soloselbständige, zu denen auch viele junge Leute in Kreativberufen gehören. Falk warb zudem mit Erfolgen aus seiner Tätigkeit als Kreisrat für sich. So sei es gelungen, die Sozialhilfesätze mit Geld des Landkreises aufzustocken und die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft im Kreis anzustoßen. Gegen beide Vorhaben habe sich die CSU lange Zeit gewehrt, sagte Falk.

Der Kreis- und Gemeinderat aus Gröbenzell überzeugte schließlich die Delegierten aus den Ortsvereinen. Er konnte die größte kommunalpolitische Erfahrung von allen Bewerbern vorweisen. Allerdings siegte Falk erst im zweiten Wahlgang mit 33 zu 23 Stimmen gegen Heimerl. Maier und Cullmann hatten nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen, sie hatten lediglich sieben (Maier) und fünf Stimmen (Cullmann) erhalten. Heimerl, der in Fürstenfeldbruck Stadtrat ist und sich im vergangenen Jahr erfolglos um das Amt des Oberbürgermeisters der Kreisstadt beworben hatte, erhielt als jüngster Kandidat zwar Unterstützung aus den Reihen der jungen SPD-Mitglieder, doch das reichte nicht zum Sieg. Die Mehrheit setzte auf ein bekanntes Gesicht und traute den Erfolg in einem voraussichtlich schwierigen Wahlkampf eher Falk zu.

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