Jubiläum:100 Jahre Marienfeier

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Brucker können an Sternwallfahrt nach München teilnehmen

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Am 26. April 1916 ließ der damalige Papst Benedikt XV. "dem bayerischen Volk und seinem König, Ludwig III." ein Dekret zukommen, in dem die Gottesmutter Maria offiziell zur Schutzpatronin Bayerns erklärt wurde. Das erste Fest "Maria, Patrona Bavariae" wurde im Mai 1917 auf dem Marienplatz an der Mariensäule gefeiert. Am kommenden Samstag, 13. Mai, wird die zentrale Feier des hundertsten Patronatstages erneut auf dem Marienplatz begangen. Dazu werden aus allen sieben bayerischen Diözesen Marienverehrer erwartet, die in einer Sternwallfahrt aus allen Himmelsrichtungen etwa um 15 Uhr zur Mariensäule aufbrechen, um dort gemeinsam im Rahmen einer Eucharistiefeier und einer Marienweihe mit Bischöfen aus allen Diözesen der Schutzfrau Bayerns zu huldigen. Das Bayerische Pilgerbüro setzt im Bereich der Erzdiözese München-Freising neun Pilgerbusse ein. Einer davon startet um 9.15 Uhr am Bahnhof in Fürstenfeldbruck und fährt über Olching und Dachau auf die Theresienwiese nach München.

Weil die Abfahrt manchen zu früh angesetzt ist, fahren etliche Pilger aus dem Landkreis auch mit Privatautos und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Landeshauptstadt. Im Pfarrverband Fürstenfeldbruck hat Ursula Müller eine gemeinsame Fahrt organisiert, zu der sich etwa ein Dutzend Pilger angemeldet hat. Abfahrt mit der S-Bahn ist um 13.48 Uhr in Buchenau. Weitere Zusteiger werden an den anderen Haltestellen erwartet. Sie sollten sich laut Müller im ersten Waggon versammeln. "Wegen der Sperrung der Stammstrecke steigen wir in Pasing in den Regionalzug um und am Hauptbahnhof aus", erzählt die ehrenamtliche Organisatorin. Anschließend geht es zu Fuß zum Stachus, von wo aus die Diözese Augsburg die Sternwallfahrt antritt. "Die Erzdiözese München-Freising, zu der wir gehören, beginnt am Sendlinger Tor-Platz, den Weg vom Hauptbahnhof bis dahin wollen wir uns aber sparen und ziehen daher mit den Augsburgern ein", so Müller weiter, die sich schon "riesig" auf die große Marienfeier freut und darauf hinweist, dass "es trotz Sperrung der Stammstrecke kein Problem" ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu dem Jahrhundertfest und auch wieder nach Hause zu kommen.

Dekan Albert Bauernfeind hat die Gläubigen dazu aufgerufen, an dem "großen Glaubensfest zu Ehren der stärksten Frau Bayerns" teilzunehmen. Das päpstliche Dekret wurde auf Antrag des letzten bayerischen Königs, Ludwig III., erlassen, der inmitten der Wirren des Ersten Weltkrieges sein Land und sein Volk unter den besonderen Schutz der Gottesmutter stellen wollte. Papst Benedikt XV. hat daraufhin "Kraft seiner Vollgewalt die seligste Jungfrau und Gottesmutter Maria zur Hauptpatronin des ganzen Königreiches Bayern ausdrücklich erklärt und erhoben und alle Ehrenbezeigungen und Privilegien, welche nach Rechtsgebrauch den Schutzpatronen zukommen, ihr angewiesen". Wie es weiter heißt, hat er ebenso gewährt, dass in allen Diözesen alljährlich am 14. Mai das Fest der seligsten Jungfrau Maria unter dem Titel Patrona Bavariae gefeiert wird. Im Jahre 1971 legte die bayerische Bischofskonferenz das Fest endgültig auf den 1. Mai fest. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wird nun zusätzlich die Sternwallfahrt mit umfassendem Programm veranstaltet.

Das Marienfest beginnt bereits am Freitag mit einer "Jugendnacht" und einer "Uraufführung" der Kantate "Maria, Patrona Bavariae" um 19 Uhr in der Bürgersaalkirche der Marianischen Männerkongregation in der Fußgängerzone. Am Samstag präsentieren sich von zehn Uhr an Vereine auf dem Rindermarkt auf dem Odeonsplatz und am Richard Strauß-Brunnen. Es gibt ein Kinder- und Jugendprogramm, um 18 Uhr findet in der Heilig-Geist-Kirche unter dem Motto "Stay & Pray" eine Marienandacht statt und um 20 Uhr wird im Frauendom zum Abschluss ein "Alpenländisches Marienoratorium" geboten.

© SZ vom 12.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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