Investitionen:Germering nimmt sich viel vor

Investitionen: Ersatz für Container: An der Augsburger Straße entsteht eine Kindertagesstätte, in der Klein- und Vorschulkinder betreut werden sollen.

Ersatz für Container: An der Augsburger Straße entsteht eine Kindertagesstätte, in der Klein- und Vorschulkinder betreut werden sollen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Jahre der Zurückhaltung sind vorbei. Die Stadt plant heuer Investitionen in Höhe von 16 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von Kindertagesstätten, Schulen und Straßen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die finanzielle Lage der Stadt Germering hat sich erholt. Mussten die Stadträte noch vor Kurzem zusammensitzen, um über Kürzungen und moderate Geldausgaben zu diskutieren, können sie nun wieder aus dem Vollen schöpfen. Das zeigt der Haushalt für das laufende Jahr. Mehr als 16 Millionen Euro will Germering in Schulen, Kindergärten und Straßen investieren, weitaus mehr als in den vergangenen Jahren. Möglich ist dies, weil dank der wirtschaftlichen Lage auch die Einnahmen der Stadt ansteigen. So rechnet die Kämmerei in diesem Jahr allein mit Steuereinnahmen von etwa 45,6 Millionen Euro.

Die gute finanzielle Lage und die hohen Investitionen wird man im Stadtbild auch wahrnehmen. So wird von April an der Kleine Stachus mehrere Monate lang für den Verkehr gesperrt sein. Knapp zwei Millionen Euro hat die Stadt dafür vorgesehen, die große Asphaltfläche südlich der Unteren Bahnhofstraße so umzugestalten, dass mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer entsteht. Auch über einen Brunnen und Freischankflächen sollen sich die Germeringer im Herbst freuen können, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

Doch der größere Teil der Investitionen fließt nicht in den Straßenbau, sondern in die Sanierung und den Neubau von Schulen und Kindertagesstätten. Um der Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Buben und Mädchen nachkommen zu können, errichten freie Träger in diesem Jahr vier weitere Kindertagesstätten im Stadtgebiet. Derzeit entsteht an der Augsburger Straße ein Gebäude für vier Kindergarten- und zwei Krippengruppen. Ausgebaut werden auch die Betreuungsangebote in der Stadthalle, in der katholischen Pfarrei Sankt Cäcilia und der evangelische Kindergarten Benjamin. Mehr als fünf Millionen Euro schießt die Stadt zu den Baukosten für die Ausweitung der Betreuung von Buben und Mädchen im Kleinkind- sowie im Vorschulalter zu.

Vier Millionen Euro bringt sie für ihren städtischen Kindergarten Kleiner Muck auf. Der wird erweitert und in Teilen neu errichtet. Wegen der Bauarbeiten an den Gebäuden nahe dem Volksfestplatz muss auch das Unterpfaffenhofener Volksfest ausfallen. Denn dort, wo Buden und Zelte fürs Fest stehen, werden Baumaterialien gelagert und Maschinen bewegt.

Etwa 1,2 Millionen Euro sieht die Stadt in diesem Jahr für die Generalsanierung der Wittelsbacherschule vor. Zunächst muss ein Architekt beauftragt werden, und es muss eine Entscheidung darüber geben, wie man mit dem Lehrschwimmbecken in der Schule verfahren will. Soll es an gleicher Stelle saniert werden, oder soll anderswo ein neues Schwimmbecken gebaut werden? Die Stadt wolle das Becken erhalten, sagt Kämmerer René Mroncz, entschieden sei noch nichts. Die eingeplanten 1,2 Millionen für die Wittelsbacherschule sind allerdings erst der Anfang. Bis 2018 wird die Sanierung der Schule dem Investitionsprogramm nach zu schließen weitere 16 Millionen Euro kosten. Im Anschluss daran will die Stadt die Kirchenschule sanieren, dafür sind mindestens weitere zehn Millionen Euro notwendig. Nachdem Theresen- und Kerschensteinerschule in den vergangenen Jahren mit viel Geld auf den neuesten Stand gebracht worden sind, geht das Schulbauprogramm also in die nächsten Runden.

Dagegen ist die Summe gering, die die Stadt ausgeben will, um für das Rathaus ein Notstromaggregat anzuschaffen. 326 000 Euro sollen der Kauf und der Einbau kosten. Das Notstromaggregat soll die Funktionsfähigkeit der Stadtveraltung auch im Katastrophenfall aufrecht erhalten. Mroncz erinnert in diesem Zusammenhang an den heftigen Wintereinbruch, der vor einigen Jahren Teile von Nordrhein-Westfalen traf. Dabei froren auch Stromleitungen ein. Für solche extremen Wetterereignisse will Germering gerüstet sein.

Trotz der enormen Investitionen wird die Stadt auch noch Schulden abtragen. Eine Summe von etwas über drei Millionen Euro ist dafür vorgesehen. Allerdings nimmt die Stadt auch einen neuen Kredit auf. Zwei Millionen will sie sich besorgen und die niedrigen Zinsen nutzen. Aus diesem Grund schließt sie auch einen Bausparvertrag ab, ein "klassisches Zinssicherungsmittel", wie Mroncz sagt.

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