Im Radio:Gefährliches Abenteuer

Betthupferl

Autor Kilian Leypold erzählt den neugierigen Schülern, wie er seine Geschichten geschrieben hat.

(Foto: Günther Reger)

Bayerischer Rundfunk stellt Kindergeschichten über Flucht vor

Von Florian Haamann, Germering

Völlig gebannt lauschen die Kinder der Theresen-Grundschule der Stimme des Schauspielers Stefan Merki. Konzentriert verfolgen sie, trotz der Hitze in der Aula ihrer Schule, wie er die Geschichte der Geschwister Zari und Nivaan erzählt. Wie die beiden ihre Heimat verlassen müssen und auf eine gefährliche, abenteuerliche Reise gehen. Denn Merki stellt ihnen gemeinsam mit Autor Kilian Leypold die neueste Serie der BR-Reihe "Betthupferl" vor, noch bevor sie am kommenden Montag erstmals im Radio auf Bayern 1 zu hören ist.

Es ist ein ganz neuer Ansatz, an den sich die Macher der Sendung diesmal gewagt haben. Erzählt die Sendung, die jeden Abend von 19.55 Uhr an läuft, normalerweise Abenteuergeschichten von Riesen und anderen Fantasiewesen, geht es diesmal um etwas Reales: Die Flucht eines Geschwisterpaars mit seinen Eltern. In zwei Mal sechs Episoden begleiten die Zuhörer sie erst auf ihrem Weg nach Deutschland, bevor sie mit ihnen die ersten Erfahrungen in ihrer neuen Heimat erleben. "Die 'Fluchthupferl' waren deshalb eine so große Herausforderung, weil ich sehr dramatische und manchmal auch schreckliche, aber vor allem wirkliche Ereignisse zu Geschichten machen musste, die Kindern keine Angst machen, aber trotzdem etwas über die Wirklichkeit der Flucht erzählen", sagt Autor Kilian Leypold.

Er ist es auch, der die Veranstaltung in der Germeringer Grundschule moderiert. "Was glaubt ihr, welche Abenteuer die Geschwister noch erleben könnten", fragt er in die Runde, nachdem Merki die erste Episode über den überstürzten Aufbruch der Familie gelesen hat. "Was ist, wenn ein Reifen kaputt geht?", mutmaßt einer der Schüler und ein anderer ergänzt "vielleicht wird der Lkw von Wölfen überfallen". Ganz so abenteuerlich geht die Geschichte natürlich nicht weiter, denn auch wenn sie fiktiv ist, orientiert sie sich größtenteils an Dingen, die tatsächlich so auch geschehen sein könnten. "Ich habe viel gelesen, mir Filme angeschaut und mich mit Leuten unterhalten, die geflüchtet sind", erklärt Leypold den Schülern wieso er glaubt, authentisch über das Thema zu schreiben, obwohl er selbst nicht geflüchtet ist.

Die Schüler kaufen ihm die Geschichten ab, weil diese, wenn sie natürlich auch etwas vereinfacht sind, doch ein Gefühl für die Emotionen der Betroffenen vermitteln.

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