Honorarstreit:Patienten vor verschlossener Tür

Ärzte im Landkreis beteiligen sich diesen Mittwoch an Protestaktion

Stefan Salger

- An diesem Mittwoch werden sich auch im Landkreis Mediziner am bundesweiten Aktionstag der Fach- und Hausärzte beteiligen. Sie wollen ihre Praxen vorzeitig schließen oder gar nicht erst öffnen. Werner Kainzinger, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes, rechnet mit 15 bis 30 Teilnehmern. Insgesamt gibt es im Landkreis rund 200 niedergelassene Ärzte. Viele Praxen, darunter auch jene von Werner Kainzinger, sind unabhängig von dem Protest freilich jeden Mittwoch geschlossen.

Noch vor Abschluss der am Dienstagnachmittag andauernden Schlichtungsverhandlungen zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung und dem Spitzenverband der Krankenkassen stand fest, dass "ein Zeichen gesetzt" werden soll, wie Kainzinger es formuliert. Die Ärzte fordern ein deutlicheres Honorarplus, als die Kassen zugestehen wollen. Ebenso wie in anderen Städten wollen die niedergelassenen Mediziner im Landkreis, die sich an der Aktion beteiligen, eine Resolution an Vertreter der Krankenkasse übergeben - in Fürstenfeldbruck um 12 Uhr vor der AOK-Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße.

"Wir wollen nicht mehr als einen Ausgleich für die Inflation und die gestiegenen Kosten", sagte der Fürstenfeldbrucker Kardiologe Christoph Seibold, der dort auf viele Kollegen zu treffen hofft. In seiner Gemeinschaftspraxis werden am Mittwochvormittag noch Patienten untersucht. Wer aber nachmittags einen Termin vereinbart hat, der werde telefonisch benachrichtigt. "Denn wir wollen das nicht auf dem Rücken der Patienten machen", so Seibold. Gleichwohl sei es wichtig, über alle Fachrichtungen hinweg die Solidarität mit den Kollegen zu bekunden und die eigene Verärgerung zu artikulieren.

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