Hohe Zuschüsse erwartet:Im Eiltempo zum Kunsthaus

Die Planungen für eine städtische Galerie in Fürstenfeldbruck werden vorangetrieben. Das Kunsthaus soll schon in elf Monaten eröffnet werden. Jetzt sollen auch die Bürger zeigen, was ihnen die Kultur in Bruck wert ist.

Gerhard Eisenkolb

Nicht einmal ein Jahr bleibt den Initiatoren der künftigen städtischen Galerie in Fürstenfeldbruck bis zur Eröffnung der neuen Ausstellungsräume. Bereits im Mai 2013 soll die von den privaten Förderern "Kunsthaus" genannte Einrichtung in der ehemaligen Mühle des Zisterzienserklosters zusammen mit dem umgebauten Stadtmuseum der Öffentlichkeit übergeben werden - pünktlich zur 750-Jahrfeier des Klosters Fürstenfeld. Erst seit Anfang Juni steht mit dem Auszug des bisherigen Mieters fest, dass die Stadt tatsächlich über die Räume verfügen kann. Obwohl der Zeitdruck also enorm ist, halten es sowohl Hauptamtsleiter Roland Klehr als auch Kulturreferent Klaus Wollenberg für machbar, das Projekt in knapp elf Monaten umzusetzen. Das Wunschdatum für die Eröffnung gilt vor allem deshalb als realistisch, weil das Gebäude bereits seit Jahrzehnten von einem privaten Kunsthändler als Galerie genutzt worden war. Wenn keine größeren Umbauten vorgenommen werden, was in der kurzen Zeit ohnehin nicht möglich ist, hat laut Stadtverwaltung die bisher genehmigte Nutzung Bestand.

Für größere Investitionen in das Kunsthaus, die erst in einigen Jahren erfolgen sollen, hoffen Oberbürgermeister Sepp Kellerer und der Kreis der kunstinteressierten Initiatoren auf hohe Zuschüsse. Diese Erwartungen sind durchaus berechtigt. Das wissen der OB und die beiden Kulturreferenten des Stadtrates seit der vergangenen Woche. Bei einem Ortstermin in Fürstenfeld diskutierten sie mit dem Leiter der Abteilung für nichtstaatliche Museen des Kunst- und Wissenschaftsministeriums unter anderem über Fördermöglichkeiten. Der Vertreter des Ministeriums stellte laut Wollenberg Zuschüsse der öffentlichen Hand und von Stiftungen in Höhe von 70 bis 80 Prozent der Gesamtinvestitionen in Aussicht. Allerdings müsste dazu die Stadt in dem Verein, der die Trägerschaft für die Galerie übernehmen soll, eine aktive Rolle spielen. Bisher setzte man bei dem Kreis der in dem noch zu gründenden Trägerverein vertretenen Kunstinteressierten vor allem auf das bürgerschaftliche Engagement. Tritt die Stadt bei der Gewährung der Zuschüsse jedoch als Antragsteller und Ansprechpartner auf, soll es nach Auskunft des Leiters der Abteilung für nichtstaatliche Museen wesentlich leichter sein, an die unverzichtbaren öffentlichen Mittel zu kommen.

Zudem wird berichtet, dass für die Förderung der künftigen Galerie ein Punkt eine entscheidende Rolle spielen soll: Das Kunsthaus lässt sich ideal in die in Fürstenfeld bereits bestehende Museums- oder Galerielandschaft einbinden. Neben dem Stadtmuseum, dem Haus 10, der Bildhauerwerkstatt und dem Energiemuseum der Stadtwerke wäre eine städtische Galerie die fünfte Einrichtung, in der in Fürstenfeld Kunstwerke und kulturhistorische Ausstellungsstücke präsentiert würden.

Für eine Stadt in der Größe von Fürstenfeldbruck ist das eine einmalige Situation. Allerdings müsste dann das Energiemuseum der Stadtwerke zu festen Zeiten geöffnet sein. Bisher ist das nur gelegentlich der Fall, vor allem dann, wenn mit Schulklassen Besichtigungstermine vereinbart werden. Kulturreferent Wollenberg kündigte bereits an, er werde demnächst feste Öffnungszeiten bei den Stadtwerken beantragen. Die Öffnung des Energiemuseums mit Generatoren aus der Pionierzeit der Stromerzeugung sei ein wichtiger Schritt in Richtung städtischer Galerie.

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