Bayerns älteste Kleinkunstbühne steht nicht etwa in München oder einer der anderen Großstädte, sondern im Landkreis Fürstenfeldbruck. Genauer gesagt in Hörbach. Denn dort gründete Toni Drexler vor 40 Jahren das Montagsbrettl, das unter anderem die Geburtsstätte der legendären Biermösl Blosn ist. Dieses Jubiläum feiern die Verantwortlichen der Bühne vom 11. bis zum 20. September mit einem außergewöhnlichen Festival. 50 Künstler treten an den zehn Tagen in 23 verschiedenen Formationen auf. "In unserem Zirkuszelt am Ortsrand von Hörbach kann man wieder mindestens zwei Interpreten pro Abend erleben", so Toni Drexler. "Wir freuen uns auf zehn außergewöhnliche, unterhaltsame und unvergessliche Abende mit Kabarett, Comedy, Kleinkunst und aufsehenerregender Musik."
Eröffnet wird das Festival am Freitag, 11. September, vom Kabarettisten Max Uthoff, einem der klügsten Köpfe der Szene. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kabarett- und dem Kleinkunstpreis moderiert er seit vergangenem Jahr gemeinsam mit Claus von Wagner "Die Anstalt" im ZDF. Musikalisch eingeläutet wird das Festival an diesem Abend von der Band "Kofelgschroa". Die Oberammergauer zählen mit ihrem unverwechselbaren Bayern-Krautrock zu den spannendsten Projekten der deutschen Popmusik in den vergangenen Jahren. Der Dialekt ist markant, die Instrumentierung immer noch nah an der Volksmusikbesetzung.
Am Samstag, 12. September, wird es dann voll auf der Bühne. Während sonst zwei Künstler pro Tag auftreten, erwarten an diesem Abend gleich fünf Bands die Besucher. Nach "Impala Ray", "Zwoa Bier" und "Oansno" kommt mit "Django 3000" eine Band, die spätestens seit ihrem Auftritt beim Brucker Volksfest vor wenigen Wochen im Landkreis ein Begriff ist. Mit "MMF" beschließt eine Formation aus dem Landkreis den zweiten Abend.
Dass die Organisatoren durch die langjährige Arbeit des Brettls einen guten Ruf und ebensolche Kontakte haben, verraten die zahlreichen bekannten Kabarettisten, die beim Festival auftreten: Luise Kinseher (14. September), Maxi Schafroth (15. September), Helmut Schleich (16. September), Christian Springer (18. September) und Alfred Dorfer (19. September). Und auch die Nachwuchsförderung steht auf dem Programm. Am Donnerstag, 17. September, moderiert Severin Gröbner das "Sprungbrettl", bei dem drei junge Künstler auftreten.
Kaum noch weg zu denken von Großveranstaltungen im Landkreis ist die Band, die am Samstag, 20. September, auftritt: Diappo. Seit 2014 treten die Musiker, Flüchtlinge und Asylbewerber, gemeinsam auf, wie etwa zusammen mit Sepp Raith bei den Kreiskulturtagen im März. Beendet wird das Festival an diesem Abend von drei Musikern, die ihre ersten Schritte auf der Bühne des Hörbacher Montagsbrettls gemacht haben: Stopherl, Michael und Karl Well, den "Well Brüdern aus'm Biermoos".
Ein kurzer Blick auf das Programm genügt, um behaupten zu können, dass das Brettl Festival das kulturelle Highlight des Jahres ist. Nirgends sonst bekommen die Besucher die Chance, an zehn aufeinander folgenden Abenden so viele gute und unterschiedliche Künstler zu sehen.
Der Kartenverkauf läuft bereits. Tageskarten kosten 25 Euro, über das Internet 26 Euro. Die übertragbare Dauerkarte für alle zehn Abende kostet 200 Euro. Die Karten gibt es beim Wirtshaus zum Sandmeir in Hörbach. Bei Treffpunkt Wagner in Fürstenfeldbruck und in Mering bei Schreibwaren Hummel. Das komplette Programm gibt es online unter www.brettl-festival.de.