Heilpädagogik:Kompetenzen fürs Leben

Germering: Theresien-Schule / Grundschule / Heilpädagogische Tagesstätte

Die heilpädagogische Tagesstätte der Theresen-Grundschule in Germering bietet Kindern wie Erziehern viele Möglichkeiten.

(Foto: Johannes Simon)

Im Hort der Theresenschule Germering werden Schüler individuell gefördert

Von Manfred Amann, Germering

"Gemeinsam gelingt's" ist das Motto der inklusiven Tagesstätte der Stiftung Kinderhilfe, die im Souterrain der Theresen-Grundschule in Germering untergebracht ist. In der "Außenstelle" der Heilpädagogischen Abteilung, wie Gesamtleiterin Heike Tonch die Betreuungseinrichtung bezeichnet, verbringen 15 Hortkinder aus Regelschulen, also im Alter von der Einschulung bis zum zwölften Lebensjahr, sowie acht Kinder mit geistiger Behinderung von der Außenklasse der Cäcilien-Schule in einer Gruppe gemeinsam den Hortalltag.

Fünf der Hortkinder haben erhöhten Förderbedarf. Für die Leiterin der heilpädagogischen Abteilung, Beatrix Mülling-Urban, ist die Germeringer Einrichtung nach den Erfordernissen der Inklusion am besten ausgerichtet. Die Räumlichkeiten seien zwar nicht üppig, aber ausreichend, der Vorteil liege in der unmittelbaren Nähe zur Schule, erläutert Tonch. Im Sinne von Inklusion werde insbesondere Wert darauf gelegt, dass den Kindern Schlüsselkompetenzen wie personale, soziale oder instrumentelle sowie methodische Kompetenz vermittelt werden. Für die Kinder mit geistiger Behinderung werde zudem durch eine auf jedes einzelne Kind zugeschnittene, ganzheitliche Betreuung und Förderung angestrebt, deren Fähigkeit zu einem selbstständigen Leben zu verbessern und ihnen so die Integration im späteren Leben zu erleichtern. "Was möglich ist, wird gemeinsam gemacht, aber es darf keinen Zwang geben", sagt die Sozialpädagogin.

Beim Essen und den Hausaufgaben werden die Kinder mit heilpädagogischer Betreuung und die Regelkinder wegen des unterschiedlichen Bedarfs getrennt betreut. Wer Ruhe brauche, könne sich zurückziehen, es gebe einen speziellen Raum, in dem sprachliche, seelische oder körperliche Defizite individuell therapiert werden, Platz für Gruppenaktionen und auch eine breite Palette von Spielmöglichkeiten. Wie Tonch aus Erfahrung zu erzählen weiß, fördert die Gruppenzugehörigkeit den Zusammenhalt, die Toleranz, die gegenseitige Rücksichtnahme und die Hilfsbereitschaft. "Erstaunlich, wie schnell Kinder ihre Hemmschwellen abbauen und durch gemeinsame Erlebnisse zueinander finden", erzählt sie begeistert. Fest zum Programm gehören Ausflüge, Schwimmnachmittage oder Aufenthalte im Freien. Zu den Sommerfesten der Einrichtung kommen auch Eltern und Lehrer von Theresen- und Cäcilienschule, mit denen laut Tonch das Fachpersonal in ständigem Kontakt steht. Das Dreieck Schule, Hort und die Heilpädagogik, sei bestens abgestimmt und organisiert, so dass jedes Kind dem persönlichem Bedarf entsprechend gefördert werden könne.

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