Hattenhofen:Garant für Gemütlichkeit

Gasthaus Eberl

Freunde, Stamm- und Zaungäste feiern mit der Familie Eberl das Jubiläum bei Blasmusik und guten Speisen.

(Foto: Günther Reger)

Gasthaus und Metzgerei Eberl in Hattenhofen feiern ihr 150-jähriges Bestehen als Familienbetrieb. Die Gäste wissen das zu schätzen

Von Karl-Wilhelm Götte, Hattenhofen

An Gemütlichkeit ist die Szenerie nicht zu überbieten. Auf dem großen Hof des Gasthofes Eberl sitzen bei Sonnenschein die vielen Besucher an Biertischen und lassen sich ein Stück Spanferkel oder nachmittags einen Apfelstrudel schmecken. Dazu spielt die Blaskapelle Maisach, und später führen die sechs Paare der Volkstanzgruppe ihre Tänze auf. 150 Jahre Metzgerei Eberl galt es angemessen zu feiern. Die Metzgerei, genauso wie der Gasthof, haben eine lange Tradition, stellen sich aber auch den Herausforderungen der Moderne und die Gäste wissen es zu schätzen.

Zur Tradition gehören die Steinkrüge am Eingang zur Wirtschaft mit dem Aufdruck "Eberl Hattenhofen" und die diversen Urkunden an den Wänden in der Gaststube. "70 Jahre Geschäftsbeziehung" hatte der Bierlieferant, die Brauerei Maisach, 1980 beurkundet. Ganz neu ist ein Hinweis draußen an der Zeitschrift "Der Feinschmecker", die das Restaurant getestet hat und es ausdrücklich empfiehlt. "Das ist ein einmalig schönes Wirtshausleben hier", sagt dann auch Alexander Dietz, der mit seiner Familie seit 15 Jahren in Hattenhofen wohnt. Die geht schon mal donnerstags auch zum "Dampfnudeltag" zum Eberl. "Man fühlt sich hier willkommen", ergänzt Ehefrau Gabi Dietz. Besonders das Angebot in der Metzgerei hat es ihr angetan. "Es gibt dort nichts, was nicht machbar ist."

Für die Metzgerei ist Christine Hattensperger, 47, zuständig, für das Restaurant ihre Schwester Viktoria Eberl-Stefan, 37. Hattensperger hat im elterlichen Betrieb mit 16 Jahren mit einer Ausbildung zur Fleischwarenfachverkäuferin begonnen. Die Schwester absolvierte ihre Ausbildung als Köchin im Allgäu. "Für ein Ehepaar wäre die Arbeit zu viel", meint Hattensperger. Mit ihren Ehemännern, die beide noch einen anderen Beruf nachgehen, wäre es zu schaffen. Einer ist Betriebswirt und der andere ein Techniker, was die Führung der Häuser erleichtere. Das Hotel hat 28 Zimmer und 140 Plätze das Restaurant. Das Hotel ist ganzjährig nahezu ausgebucht, und im Restaurant ist Samstagabend oder Sonntagmittag ohne vorherige Reservierung kein Tisch zu bekommen. 45 Mitarbeiter kümmern sich darum, dass alles reibungslos funktioniert. "Es macht mir Spaß, hier zu arbeiten", sagt dann auch Bedienung Maria Baumert, die seit 20 Jahren beim Eberl beschäftigt ist.

Restaurantleiterin und Köchin Viktoria Eberl-Stefan richtet ihr Angebot an den Bedürfnissen der Gäste aus. "Vom Schweinsbraten bis zum veganen Menü gibt es bei uns alles", sagt sie. Die Schwestern nennen das "moderne bayerische Küche". Wer kein Fleisch mag, kann einen Spinatstrudel oder eine Gemüselasagne essen. Wer es ganz ohne Tier mag, also vergan essen will, wird mit Kartoffelgulasch versorgt. Vegane Gerichte sind für Eberl-Stefan überhaupt kein Hexenwerk: "Wenn wir vorher Bescheid wissen, machen wir das." Vor Kurzem hätten viele Tagungsteilnehmer eines Seminars vier Tage lang vegan gegessen.

Die beiden Schwestern, die den Eberl 2007 von ihren Eltern übernommen haben, haben ein Ziel: "Wir wollen ein vergnügliches Wirtshausleben bieten." Da müsse nicht immer alles ganz fein sein. Früher sei der Wirt der Umschlagplatz für Neuigkeiten gewesen. Da werde man im Zeitalter des Internets nicht mehr ganz hinkommen, aber Wohlfühlen könne sich beim Eberl jeder.

Alexander Dietz kann das draußen am Biertisch, während die Volkstänzer ihren dritten Tanz zeigen, nur bestätigen. Er komme beruflich viel herum und hat Vergleichbares in kleinen Dörfern wie Hattenhofen mit seinen 1200 Einwohnern nicht kennengelernt.

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