Gut essen und trinken:Brucker Markenbotschafter

Gut essen und trinken: Foodtruck Festival ´die Macher` von der Mahavi-Group (von links) Anja Schmölz, Markus Bauer, Nina Bauer, Hans Schmölz, Viktor Fischer, Nadin Fischer

Foodtruck Festival ´die Macher` von der Mahavi-Group (von links) Anja Schmölz, Markus Bauer, Nina Bauer, Hans Schmölz, Viktor Fischer, Nadin Fischer

(Foto: Thomas Neumann/ MAHAVI Group)

Markus Bauer, Hans Schmölz und Viktor Fischer mischen die Gastrolandschaft in der Kreisstadt auf. Von nun an kümmern sie sich auch noch um die Gastronomie am Pucher Meer.

Von Heike A. Batzer

Die Lösung kann manchmal so einfach sein. Pucher Meer. So soll sich die Gastronomie am gleichnamigen Badesee zwischen Fürstenfeldbruck und dem Ortsteil Puch künftig nennen. Wie der Baggersee, der später zum Naherholungsgebiet ausgebaut wurde, ein Upgrade zum Meer erlebte, ist zwar nicht genau bekannt, "für alle Fürstenfeldbrucker ist er aber seit 30 Jahren ein fester Begriff", sagt Hans Schmölz. Das künftige Logo für die Location ist bereits fertig. Die Worte in grauen Großbuchstaben, die beiden E im "Meer" lediglich als drei Querstriche. Sie wecken die Assoziation an die Wellen eines Meeres, könnten aber auch für "Biergarten, Beachbar, Eventlocation" stehen - wie sich die neue Gastronomie selbst sieht. Ein Plakat mit Schriftzug und dem Hinweis "Wir machen das Pucher Meer für euch schön" hängt schon am Zaun rund um das Badeseeareal. Wir - das sind in diesem Fall Markus Bauer, Hans Schmölz und Viktor Fischer. Die Drei haben sich mit ihren Familien längst einen Namen gemacht als Gastronomen in Fürstenfeldbruck.

Weil die vorherigen Betreiber der zuletzt "Pier 80" genannten Location am Pucher Meer nach knapp zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben mussten, bekamen Bauer, Schmölz und Fischer das Angebot, dort künftig die Bewirtung zu übernehmen. Nun wird das Areal neu gestaltet, obwohl es erst vor zwei Jahren umgebaut worden ist. Man wolle dem Pucher Meer schon den eigenen Stempel aufdrücken, sagen sie. Mitte Mai wollen sie fertig sein und die ersten Badegäste bewirten. Die kommen an warmen Hochsommertagen in Scharen an das Freizeitgelände, der Biergartenbereich bietet 1000 Gästen Platz, angeschlossen ist eine Strandbar - eine Herausforderung für die Küche.

Was haben die Neuen dort vor? "Eine bodenständige, einfache Biergartenküche mit kleinen Feinheiten" kündigen sie an, "viel auf die Hand, zum Mitnehmen", ergänzt Anja Schmölz. In der Gaststätte, die früher einmal "Leuchtturm" hieß, wird es erst einmal kein Essen von der Karte geben, sie kann indes für private oder Firmenveranstaltungen gebucht werden. Einige Hochzeiten sind schon terminiert.

Die drei Gastronomenpaare haben viel vor in diesen Tagen, auch die dritte Auflage des Foodtruck Festivals am 23. und 24. Juni müssen sie organisieren. 40 Foodtrucks werden dann wieder auf dem Brucker Volksfestplatz stehen, dazu Bars und Getränkestationen. Fast 20 000 Besucher waren im Vorjahr an den beiden Tagen gekommen, der Event hat sich schnell entwickelt. Wie im Vorjahr wird ein privater TV-Sender ausführlich berichten.

Markus Bauer, 44, Hans Schmölz, 50, und Viktor Fischer, 47, haben ordentlich Schwung hineingebracht in die Brucker Gastrolandschaft. Sie haben sich zur Mahavi-Group zusammengeschlossen, ein Kunstname, bestehend aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen. Das Unternehmen entwickelt und gestaltet Gastromarken, vermarktet Eventlocations und führt eigene Gastrobetriebe. Dazu gehören neben dem Foodtruck Festival und dem Pucher Meer die Sommerlocation Pavillon Beach an der Amper, die Gaststätten Martha Pizzarei in der Hauptstraße und das Bottles' n' Burgers in der Schöngeisinger Straße von Fürstenfeldbruck, der Club Buck Rogers im Gewerbegebiet Hasenheide und die Red Lounge, eine Party, die bis zu viermal im Jahr im Veranstaltungsforum Fürstenfeld stattfindet. Dass mittlerweile mehr Gastronomie Einzug gehalten hat im Zentrum von Fürstenfeldbruck, das finden sie richtig gut. Dabei muss es nicht immer die eigene sein. "Es ist das Italien-Lido-Prinzip", klärt Markus Bauer auf. Die Leute hätten die Auswahl und gehen dann dorthin, wo Platz ist. An den ersten warmen Tagen des Jahres hat man die Gäste schon wieder draußen sitzen sehen in den Lokalen am Brucker Marktplatz - auch wenn dort noch immer die Autos direkt am Teller vorbeifahren.

Eröffnung des "Pavillon Beach" in Fürstenfeldbruck, 2011

Beim Pavillon im Freibad der Amper Oase halten sich die Gäste gerne auf.

(Foto: Johannes Simon)

Es klingt schon beinahe nach einem regionalen Gastroimperium. Das hören sie freilich nicht so gerne, wohl wissend, dass es auch Stimmen in Fürstenfeldbruck gibt, die kritisieren, dass sie mittlerweile so viele Lokale ihr eigen nennen. Andere aber, und das sieht man an vielen Facebook-Kommentaren, freuen sich und sind überzeugt - "wenn die es nicht drauf haben, wer dann?" Dass "wir so durchgestartet sind, hätten wir so nicht für möglich gehalten", bekennt Markus Bauer. Fischer erinnert daran, dass man auch eine hohe Risikobereitschaft mitbringen müsse, denn niemand könne den Erfolg vorher garantieren. Der Betrieb mehrerer Gastronomiebetriebe indes schafft auch Synergien, beim Personaleinsatz bleibt man flexibel. Und die Entwicklung neuer Lokalitäten und Marken bereitet ihnen Spaß. "Wir haben auch gelernt abzugeben", sagt Viktor Fischer. Früher sei der Wirt sieben Tage in seiner Wirtschaft anwesend gewesen. Heute "sind wir zwar auch vor Ort da", ergänzt Nadin, seine Ehefrau, aber die einzelnen Lokale werden von Betriebsleitern geführt, jeden Dienstag treffen sie sich alle zum Jour Fixe im "Fuchsbau", wie sie ihr schönes Dachterrassenbüro im Fuchsweber-Gebäude nennen. Die Entwicklung ihrer Gaststätten und Events als Marke, das beherrschen sie ziemlich gut. Die modernen sozialen Medien sind dabei ideale Begleiter, dort lässt sich das Werden mit eigenen Texten und Fotos gut darstellen.

Dabei muss man nicht unbedingt zum Gastrofachmann geboren sein. Viktor Fischer ist Quereinsteiger und eigentlich Diplom-Sportlehrer. Er hatte das Brucker Parkcafé mehr als zehn Jahre lang geführt, dann mit Ehefrau Nadin und einem Partner das Restaurant Vierwasser eröffnet. Vor zwei Jahren stiegen die Fischers dort aus und eröffneten mit Hans und Anja Schmölz die Martha Pizzarei im ehemaligen Marthabräu. Hans Schmölz ist in der Freizeitsportanlage Amperpark in Emmering groß geworden, die seine Eltern gründeten. Außerdem führt er den Club Buck Rogers in der Hasenheide. Im Landkreis kennt man die beiden noch viel länger: Fischer als ehemaligen Fußballer beim SC Fürstenfeldbruck und Schmölz als Tennisspieler beim TC. Die Zusammenarbeit in der Mahavi-Group klappt auch deshalb so gut, weil sie miteinander befreundet sind und sich bei Entscheidungen schnell einig werden. Mit Markus Bauer verbindet die beiden eine fast zwei Jahrzehnte währende Freundschaft. Der 44-Jährige war, bevor er sich im Bereich gastronomischer Marken- und Produktentwicklung selbständig machte, beim Käfer Partyservice tätig und später Standortleiter München beim Caterer Kofler & Kompanie.

Anja Schmölz

"Hochwertig essen, schön sitzen, gut bedient werden, als Gast gesehen werden."

Aber was ist denn nun ihr Erfolgsgeheimnis? Man habe ein Konzept, "das für den Gast in Produkt und Gestaltung zu verstehen ist", sagt Bauer. Dazu gehört nicht, das komplette Speisekartenspektrum abzudecken. Stattdessen: "Hochwertig essen, schön sitzen, gut bedient werden, als Gast gesehen werden", sagt Anja Schmölz. Man müsse dem Gast das Gefühl geben, dass er willkommen sei, hat Viktor Fischer vor einigen Jahren mal gesagt. Markus Bauer erzählt von einem Lokal, in dem er mit den Worten "Bis morgen" verabschiedet wurde. Natürlich wusste man dort nicht, ob der Gast am nächsten Tag wiederkommen würde. Aber er fühlte sich extrem wertgeschätzt.

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