Pro 1000 Einwohner sind im Jahr 2015 Gröbenzell und in Puchheim 34 Straftaten verübt worden. Damit liegen die beiden Kommunen weit unter dem bayernweiten Durchschnitt von 63 Delikten je 1000 Bürger. Dies ist der Kriminalitätsstatistik der Polizeiinspektion Gröbenzell zu entnehmen, die Inspektionsleiter Karlheinz Pangerl im Gröbenzeller Gemeinderat erläutert hat. Die Gesamtzahl der Straftaten reduzierte sich von 2014 auf 2015 um 110 auf 1384, weshalb die beiden Kommunen als vergleichsweise sicher gelten. Die Aufklärungsquote stagniert laut Einschätzung der Polizei jedoch auf "schwachem Niveau" bei 51,8 Prozent.
Pangerl bestreitet in dem Bericht seiner Inspektion, dass es im Bereich seiner Dienststelle eine "rechte" oder eine "linke Szene" gebe. Allerdings wurden acht Fälle von politisch motivierten Taten registriert, die alle dem "Rechtsextremismus" zugeordnet werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Propagandadelikte, also um Hakenkreuzschmierereien, Beschädigungen von Wahlplakaten sowie um Beleidigungen.
Straftaten, die sich dem Linksextremismus zuordnen lassen, wurden nicht registriert. Für extremistische Gewaltdelikte wird ebenfalls "Fehlanzeige" gemeldet. Allerdings leben im Bereich der Polizeiinspektion, die für die Stadt Puchheim und die Gemeinde Gröbenzell zuständig ist, fünf Männer und eine Frau, die der "rechten Szene" zugeordnet werden, weil sie durch Staatsschutzdelikte in Erscheinung traten. Das Einsatzgeschehen an den Asylbewerberunterkünften wird dagegen insgesamt als "erfreulich unauffällig" bezeichnet. Dafür leben in Gröbenzell inzwischen wieder zwei sogenannte "jugendliche Intensivtäter", die im vergangenen Jahr 16 und 19 Jahre alt waren. In diese Kategorie fallen Verdächtige beziehungsweise Täter bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres, deren bisherige kriminelle Karriere von "gewohnheitsmäßigen, häufig in Gruppen begangenen Straftaten" mit Schwerpunkten in Bereichen Eigentums-, Gewalt- und Betäubungsmittelkriminalität geprägt war. Aufgrund der Vorgeschichte dieser Intensivtäter geht die Polizei davon aus, dass künftig in einem erheblichen Ausmaß weitere Straftaten begangen werden. Von insgesamt 611 Tatverdächtigen waren 29 Kinder, 77 Jugendliche und 41 Heranwachsende.
In die Rubrik Gewaltkriminalität fällt ein Mordversuch zwischen seit Längerem zerstrittenen Nachbarn in Puchheim. Der der Tat Beschuldigte soll mit einem Messer auf seinen Nachbarn eingestochen haben. Eine andere Messerstecherei im Puchheimer Pennermilieu wird als versuchter Totschlag bewertet. Hier dauern die Ermittlungen der Kripo noch an. Zum Bereich Gewaltkriminalität gehören auch zehn Straftaten gegen die "sexuelle Selbstbestimmung" sowie drei Fälle von Kindesmissbrauch. Nach aus Sicht der Ermittler problematischen Jahren pendlen sich die Körperverletzungen mit 136 Fällen wieder in einem moderaten Bereich ein. Stark rückläufig ist auch die Zahl von Beamtenbeleidigungen und der Gewaltanwendung gegen die Polizei. Bei insgesamt acht Vorfällen gab es nur eine versuchte Körperverletzung.
Mit insgesamt 370 Fällen ist die Straßenkriminalität mit einem Minus von 13 Prozent rückläufig. 25 Mal wurde in Wohnungen eingebrochen. Die Zahl der Tageswohnungseinbrüche hat sich fast halbiert.
Mit die niedrigste Aufklärungsquote gilt für Fahrraddiebstähle. Da liegt die Quote laut der Gröbenzeller Polizeistatistik bei 160 als gestohlen gemeldeten Fahrrädern nur bei, so der Gröbenzeller Inspektionsleiter, "unerfreulichen" 3,8 Prozent. Dafür konnten in fast 90 Prozent der insgesamt 47 Ladendiebstähle die Täter ermittelt werden. Leicht rückläufig ist auch die Zahl der Diebstahlsdelikte insgesamt. Von 481 Fällen wurde immerhin etwa ein Viertel aufgeklärt. Die Zahl der einfachen und schweren Diebstähle ist in der Statistik etwa gleich hoch.