Auf dem Parteitag des SPD-Unterbezirks:Schrodi bleibt Kreisvorsitzender

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Mann der "klaren Ansage": Michael Schrodi. (Foto: Günther Reger)

In Gröbenzell wird der Gymnasiallehrer in seinem Amt mit großer Mehrheit bestätigt. Der 37-Jährige will für mehr soziale Gerechtigkeit im Landkreis eintreten

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Für mehr soziale Gerechtigkeit will die SPD im Landkreis kämpfen und sich inhaltlich mehr profilieren. Dazu gehört für die Genossen des Unterbezirks Fürstenfeldbruck, untere Einkommen zu entlasten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das hat der mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigte Vorsitzende Michael Schrodi beim Parteitag am Samstagvormittag im Freizeitheim in Gröbenzell deutlich gemacht. Des weiteren will der 37 Jahre alte Olchinger den Nachwuchs in seiner Partei stärker fördern. Mit Blick auf die letzte Kommunalwahl und deren für die SPD verbesserungswürdigen Ausgang stellte er fest: Man habe gemerkt, "dass Personen, die uns lange als Gallionsfiguren gegolten haben, nicht mehr angetreten sind".

Deshalb müsse man sich nun auch verstärkt darum bemühen, die Jüngeren in der Partei mehr zu unterstützen und nach vorne zu bringen, erklärte der Gymnasiallehrer, der vor mehreren Wochen von seinem Mandat als Stadtrat in Olching zurückgetreten ist, um mehr Zeit für seine junge Familie zu haben. Schrodi kündigte in dem Zusammenhang ein Förderprogramm an, das im Juni starten soll. Was den Ausgang der Kommunalwahl im vorigen Jahr betrifft, äußerte sich der SPD-Chef durchaus kritisch: "Das muss man auch klar sagen, die Ziele bei der Kommunalwahl 2014 haben wir nicht erreicht", die Sozialdemokraten hätten weder, wie angestrebt, mehr Sitze in den kommunalen Gremien errungen, noch würden sie nun mehr Bürgermeister stellen. Zudem sei es der SPD in keiner einzigen Kommune gelungen, in eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt zu kommen.

Wesentlich zufriedener zeigte sich Schrodi mit dem Ausgang der Wahlen für Landtag, Bezirkstag und das Europa-Parlament. Dort habe man es geschafft, den Stimmenanteil zu erhöhen und einige Kandidaten durchzubringen, spielte er beispielsweise auf den früheren Puchheimer Bürgermeister Herbert Kränzlein an, der nun mit Kathrin Sonnenholzner im Landtag sitzt. Die vergangenen beiden Jahre seien "im Zeichen des Wahlmarathons" gestanden. In denen hätten viele, sehr engagierte ehrenamtliche Helfer sehr gute Arbeit geleistet, dankte der Vorsitzende den Genossen. "Und den Bundestag holen wir 2017 nach", versprach er, was immerhin zwei, drei zustimmende Klopfzeichen im Saal auslöste.

"Politische Inhalte sind wichtiger als organisatorische Schritte", machte der 37-Jährige in seiner Vorstellungsrede deutlich. Die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander, was unter anderem der traurige Erfolg der Tafeln belege, bemängelte der ehemalige Gröbenzeller Schrodi. Auf Bundesebene habe die SPD mit dem Mindestlohn, der Rente mit 63 und der Mietpreisbremse bereits einige Schritte in die richtige Richtung getan. Auf kommunaler Ebene kann die Politik ebenfalls Einfluss auf die Miethöhe nehmen, etwa durch Zuschüsse oder Gründung einer Wohnungsbaugenossenschaft. Auch die von der SPD gebetsmühlenartig geforderten, nach Einkommen gestaffelten Entlastungen für Eltern bei der Kinderbetreuung könnten die Unterschiede zwischen Arm und Reich etwas verringern und so den sozialen Frieden stärken. Kränzlein unterstrich Schrodis Forderung mit seinem Bericht aus dem Landtag. Ein Drittel der Bevölkerung Bayerns werde in den Ruin getrieben, wenn die Mieten nicht deutlich gesenkt würden, prophezeite er. "Das heißt, man braucht in Bayern staatliche Wohnbauförderung", sagte er.

Insgesamt gab es bei den Vorstandswahlen, zu denen 52 der 74 geladenen Delegierten erschienen waren, wenige Veränderungen. Doch die wenigen Wechsel unterstreichen Schrodis Ankündigung von der Nachwuchsförderung. So tritt die 25 Jahre alte Svenja Bille, bisher als Beisitzerin aktiv, die Nachfolge von Alfred Münch als eine von Schrodis Stellvertreterinnen an. Als zweite Vize-Vorsitzende wurde Birgit Regler aus Jesenwang im Amt bestätigt. Auf sie entfielen wie auf Schrodi 48 Ja- und drei Nein-Stimmen, bei einer Enthaltung. Bille wurde mit 50 Ja-Stimmen, einem Nein und einer Enthaltung gewählt. Marina Freudenstein trat als Kassiererin nicht mehr an, für den Posten wurde Mirko Pötzsch aus Fürstenfeldbruck gewählt.

© SZ vom 11.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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