Gröbenzell:Rößner-Schule soll erhalten bleiben

Es gibt drei Volksschulen in Gröbenzell, doch nur zwei sollen bleiben. Jetzt setzen sich die Eltern der Rößner-Schule für eine Dependance-Lösung ein. Die Regierung könnte sich querstellen.

Andreas Ostermeier

Die Eltern wollen für den Erhalt der Schule an der Bernhard-Rößner-Straße in Gröbenzell kämpfen. Der Bestand der Schule könnte in Gefahr geraten, wenn an den beiden anderen Grundschulen im Ort - der Ährenfeld- und der Gröbenbachschule - Ganztagszweige eingerichtet werden, wie es vom Herbst 2013 an vorgesehen ist. Denn für den Betrieb an drei Grundschulen fehlt es in der Gemeinde an Kindern. Bürgermeister Dieter Rubenbauer (CSU) sagte am Freitag der SZ, es seien jährlich 250 Schüler nötig, um genügend Klassen für sämtliche Schulen bilden zu können.

Dennoch will Rubenbauer von einer Schließung nichts wissen. "Davon sind wir weit entfernt", sagte er. Gemeinsam mit Elternbeiräten und Rektorinnen hat der Bürgermeister über eine Lösung gesprochen. Die Beteiligten haben sich darauf geeinigt, die Schule in der Rößner-Straße als "Dependance-Schule" offenhalten zu wollen. Das bedeutet, dass die Einrichtung ihre Selbständigkeit verliert, aber in ihren Räumen weiterhin Unterricht stattfinden kann. Die Eltern der Buben und Mädchen, die auf diese Schule gehen, möchten dies erreichen. Andernfalls gebe es im Süden der Gemeinde keine Grundschule mehr, sagte Martina Ludwig, stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende.

Nun soll der Gemeinderat dieses Ansinnen unterstützen: Am Dienstag befassen sich die Mitglieder des Sozial- und Kulturausschusses mit dem Wunsch von Verwaltung, Lehrer- und Elternschaft. Danach ist die Regierung von Oberbayern an der Reihe. Zur Einrichtung einer Dependance-Schule muss sie ihre Zustimmung geben. Das könnte sich als Hürde für den Bestand der Schule herausstellen, denn die Regierung sieht solche Zweigstellen nicht gerne. Nach Auskunft von Helmut Radloff vom Staatlichen Schulamt in Fürstenfeldbruck stimmt die Regierung derartigen Wünschen nur in "Ausnahmefällen" und nur "übergangsweise" zu.

Ludwig ficht das nicht an. Auch andernorts in Bayern gebe es solche Dependancen, sagte sie am Freitag. "Verboten ist das nicht." Ludwig hofft auf eine einhellige Unterstützung des Elternwunsches durch Verwaltung, Kommunalpolitiker und Schulen. Einen gemeinsam vorgetragenen Wunsch wird die Regierung der Gemeinde nicht abschlagen - so lässt sich die Hoffnung der Mutter eines Kindes in der zweiten Klasse zusammenfassen. Um die Schule an der Bernhard-Rößner-Straße wäre es laut Ludwig auch deshalb schade, weil es dort eine "gute Schulfamilie" gebe. Zudem müssten die Erst- bis Viertklässler im Falle einer Schließung über zwei Kilometer zum Unterricht in die Ährenfeldschule gehen oder radeln.

Ihr Anliegen wollen die Mütter und Väter der Grundschulkinder in der Sitzung am Dienstagabend um 19.30 Uhr unterstützen - durch persönliches Erscheinen im Rathaus. Ludwig wird auf jeden Fall da sein. Einen öffentlichen Aufruf will sie aber nicht starten, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Ludwig geht es um die Einigkeit: Alle sollen gemeinsam eine Lösung anstreben, nach der sowohl die Einrichtung von Ganztagsschulzweigen möglich ist, als auch die Schule in der Rößner-Straße erhalten werden kann.

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