Gröbenzell:Neues Flüchtlingsheim

Gröbenzell bewilligt in der Zweigstraße eine Containeranlage

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

Der Gröbenzeller Gemeinderat hat in der Sitzung des Ferienausschusses den Bauantrag des Brucker Landratsamtes zur Errichtung einer zweigeschossigen Containeranlage zur Unterbringung von Asylbewerbern in der Zweigstraße/Ecke Augsburger Straße einhellig befürwortet. Zuvor hatte der achtköpfige Ferienausschuss eine Ortsbesichtigung vorgenommen. Neben der Containeranlage umfasst der Bauantrag auch noch vier Pkw-Stellplätze, 64 Fahrradabstellplätze und einen Kinderspielplatz. Das Grundstück, das der Gemeinde gehört, war dem Landratsamt schon einmal vor einem Jahr angeboten worden. Damals hatte die Behörde davon keinen Gebrauch gemacht. Das neuerliche Vorhaben des Landratsamtes wurde zuletzt von Protestunterschriften der Anwohner begleitet. Bei der Sitzung war jedoch kein Protest zu vernehmen.

Das hing wohl auch damit zusammen, dass die Gemeinderäte nicht davon ausgingen, dass der Bauantrag auch umgesetzt wird. "Das ist ein Vorratsbeschluss", führte Sitzungsleiter Axel von Walter (SPD) ein. "Es besteht keine Bauabsicht", so der dritte Bürgermeister. Zweiter Bürgermeister Martin Runge (Grüne) bezeichnete das Vorhaben sogar als "virtuellen Bauantrag". Reinhard Paesler (CSU) erkundigte sich trotzdem nach Schallschutzmaßnahmen, um die Anwohner vor möglichem Lärm der Asylbewerber zu schützen. Runge erklärte ihm, dass das Areal in einem Mischgebiet liege und deshalb möglicher Lärm auszuhalten sei. Peter Falk (SPD) sah die Gefahr der Lärmbelästigung eher für die Bewohner der Containeranlage gegeben, die dem Straßenlärm dort ausgesetzt seien. Im Übrigen könnte die Gemeinde als Eigentümer in einen Pachtvertrag noch Auflagen für den Pächter hineinschreiben, so Falk.

Jetzt schon forderte der Ferienausschuss die Erhaltung von Bäumen auf dem Gelände durch Einzäunung. Eine Birke und eine doppelstämmige Fichte müssten, käme es doch zum Bau der Containeranlage, gefällt werden. Von Walter bezeichnete den Beschluss als "Positivplanung, um sich mit dem Landratsamt solidarisch zu zeigen". Der Bauantrag ist vier Jahre gültig und kann sogar noch verlängert werden. "Solange keine neuen Plätze mehr gebraucht werden, ist die Baugenehmigung nur für die Schublade beantragt worden", bestätigte Ines Roellecke vom Landratsamt. Sie fügte aber auch hinzu: "Das ist kein Papiertiger." Momentan werden dem Landkreis keine Flüchtlinge zugewiesen. Das könne sich aber ändern oder falls andere Unterkünfte im Landkreis geschlossen werden müssten, dann müsste auch wieder gebaut werden.

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