Gröbenzell:Mehr Akustik, weniger Rock

Spider Murphy Gang in Gräfelfing, 2013

2010 veröffentlicht Sigl das erste Album mit seinem Soloprojekt, neue Songs sind in Arbeit.

(Foto: Robert Haas)

Günther Sigl, Frontmann der Spider Murphy Gang, zu Gast im Stockwerk

Von Johanna Kiermaier, Gröbenzell

Obwohl er seinen 70. Geburtstag feiert und das Telefon durchgehend klingelt, nimmt sich Günther Sigl am Mittwochvormittag die Zeit, um über sein Soloprojekt zu reden, mit dem er am Samstag im Stockwerk auftritt. Sigl ist Frontmann der bayerischen Kultband Spider Murphy Gang, die für Hits wie "Skandal im Sperrbezirk" oder "Schickeria" bekannt ist. Seit der Veröffentlichung seines Soloalbums "Habe die Ehre" 2010 ist Sigl auch mit seinem eigenen, kleineren Projekt unterwegs. Im Stockwerk trat er in den vergangenen Jahren bereits zweimal auf und es war immer ein großer Erfolg. "Das ist doch das Schönste als Musiker, wenn man wieder engagiert wird. Dann hat es den Menschen gefallen", erzählt er.

Wenn Sigl mit seiner Soloband spielt, dann sind das eher kleinere, persönliche Auftritte. Zusammen mit Dieter Radig, Wolfgang Götz, Robert Gorzawsky und Willie Duncan, der auch Gitarrist bei der Spider Murphy Gang ist, wird Sigl viel vom Soloalbum "Habe die Ehre" spielen, aber natürlich auch Hits der Spider Murphy Gang. An Pioniere des Rock 'n' Roll wie Chuck Berry oder Elvis Presley wird die Band ebenso erinnern. Das Besondere für Sigl an diesen Auftritten ist, dass sie intimer und entspannter sind. "Die Leute interessieren sich für meinen musikalischen Werdegang und auch für die Anekdoten, die ich zu vielen Songs erzähle. Dafür kann ich mir bei solchen Konzerten Zeit nehmen", sagt er. Die Idee für ein Soloprojekt entwickelte Sigl schon vor vielen Jahren. "Es sollte nicht zu rockig und laut sein, sondern eher im kleineren Rahmen aufführbar", so Sigl. Inspiriert war er von akustischen Auftritten mit der Spider Murphy Gang. "Dieser Klang hat mich gepackt. Auf dem Album und auch bei den Auftritten wollen wir mit dem Soloprojekt diesen Sound mit persönlichen Geschichten verbinden", erzählt er.

Viel Zeit dafür bleibe ihm allerdings nicht, so Sigl. Bis zu 100 Tage ist er jährlich mit der Spider Murphy Gang unterwegs. Die Auftritte seien ganz anders als sein Soloprogramm. "Das Publikum steht sofort auf den Bänken und wir müssen zwei Stunden Vollgas geben - das ist einfach Rock 'n' Roll", sagt Sigl, der 1962 anfing, Musik zu machen. In diesem Jahr feiert die Band ihr 40-jähriges Bestehen mit zwei Jubiläumskonzerten in der Münchner Olympiahalle im Oktober. Auch auf ein neues Album können sich alle Fans freuen. Zudem wird Anfang April die autorisierte Biografie erscheinen.

In den Texten geht es um Geschichten aus dem Leben - Erfahrungen aus der Jugend, aber auch die Stadt München sei immer eine Inspiration für ihn gewesen, sagt Sigl. In den aktuelleren Songs, die zu einem großen Teil noch nicht veröffentlicht sind, blickt Sigl zurück - auf die Zeit mit der Spider Murphy Gang und auf seine eigene Musikkarriere. "Es geht auch darum, dass es Rock 'n' Roll noch gibt und auch, dass wir noch leben und immer noch spielen können", sagt er.

Dass er dieses Jahr so viele Jubiläen zu feiern hat, heißt allerdings nicht, dass er sich zurückziehen will. "Man muss immer in Bewegung bleiben - auch mit 70 Jahren", erzählt er und lacht. Nachdem die Veröffentlichung seines Soloalbums nun auch schon einige Jahre zurückliegt, arbeitet Sigl auch mit diesem Projekt an neuen Liedern.

Günther Sigl und Band präsentieren "Best of Live" im Stockwerk, am Samstag, 11. Februar. Beginn ist um 20 Uhr.

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