Gröbenzell:Hochzeitsbäume zum Ehejubiläum

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Die Ehepaare Ursula und Harald Hengesbach sowie Gabriele und Reinhold Merkert pflanzen mit Bürgermeister Martin Schäfer Hochzeitsbäume. (Foto: Günther Reger)

Paare schenken sich eine Linde und eine Silberweide

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

"Diese Idee kann man in unserer Gartenstadt nur unterstützen", sagt Reinhold Merkert, als er die Wiese am Weiher im Gröbenzeller Bürgerpark zufrieden betrachtet, während sein Sohn Michael mit dem Kinderwagen um die Ecke biegt. Dort pflanzen am Samstagmorgen Mitarbeiter des Bauhofes drei Bäume. Die Linde, der Bergahorn und die Esche sind schlanke Bäume und etwa drei Meter hoch. Sie sind Teil der mittlerweile etwa 30 Bäume, die die Gemeinde als Geburts- und Hochzeitsbäume auf Anregung der Agenda-21-Initiative gepflanzte hat. Da das Bürgerpark-Areal nicht mehr ausreicht, ziert seit dem Samstagmorgen ein weiterer Hochzeitsbaum das Ufer des Ascherbachs.

Gabriele, 68, und Reinhold Merkert, 67, wohnen seit 1978 in Gröbenzell und sind in der Gemeinde fest verankert. "Zu einer Linde fällt einem ja auch einiges ein", sagt Reinhold Merkert. "Du denkst an 'Brunnen vor dem Tore'", wirft die Ehefrau ein, die diesen Baum ausgesucht hat. Ihr Mann nickt. Zusammen haben sie sich die Linde zum 40. Hochzeitstag geschenkt. Sohn Michael hat im Kinderwagen seine Zwillinge dabei. Sie sind sechs Monate alt. Jacob liegt unter einer blauen Decke, Katharina unter einer in Rosa. Hinter ihren Schnullern schauen sie mit wachen Augen aus dem Wagen heraus. Es geht heute ja auch um sie, das scheinen sie zu spüren und geben keinen Mucks von sich.

"Die sind nicht immer so still", meint Vater Michael Merkert. Er freut sich über das Geschenk seiner Eltern. Für Jacob und Katharina werden die Esche und der Bergahorn im Bürgerpark stehen. Michael Merkert, 36, ist in Gröbenzell aufgewachsen, wohnt aber seit fünf Jahren mit seiner Frau Sandra, 33, in Olching. "Wir werden schon mal zum Gießen kommen", verspricht Michael Merkert. "Später können das denn die Kinder machen." Die Merkerts sind schon mit drei weiteren Bäumen im Bürgerpark vertreten. Da ist der Hochzeitsbaum für Michael und Sandra Merkert, den die Eltern bereits gestiftet haben. Genauso haben sie bereits zwei Bäume für die Tochter pflanzen lassen. Sechs Bäume machen 1200 Euro für Gabriele und Reinhold Merkert. "Warum nicht?", sagt er. Das sei doch eine schöne Sache.

Mit 200 Euro beteiligen sich die Familien an jedem Baum, der für sie gepflanzt wird. Den Rest steuert die Gemeinde bei. Mit der Organisation der Pflanzaktion ist Katharina Bader vom Umweltamt der Gemeinde beschäftigt. "Die Nachfrage ist groß", sagt sie. Etwa jedes halbe Jahr werden Bäume gepflanzt. "So eine Linde kann tausend Jahre alt werden", erklärte der ebenfalls anwesende Bürgermeister Martin Schäfer (UWG). Schäfer, der nach seinem Schlaganfall im vergangenen Jahr dabei ist, seine häufig aufreibende Tätigkeit gesundheitstauglich zu organisieren, genießt sichtlich den stressfreien Termin in der Morgensonne. Zuvor war er bereits am neuen Standort gewesen. Am Ascherbach-Spielplatz beim Fischerweg haben sich Ursula und Harald Hengesbach eine Silberweide zum 50. Hochzeitstag pflanzen lassen. Harald Hengesbach leitet den Arbeitskreis Senioren in Gröbenzell. "Die Silberweide wird sicherlich mal 20 bis 30 Meter hoch werden", versicherte Katharina Bader vom Umweltamt, sie beteuert, dass es sich bei der Weide um keinen kleinen Baum handelt.

© SZ vom 10.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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