Nichts beeinflusst unser tägliches Wohlbefinden stärker als unsere Gesundheit. "Ich hab Rücken" ist inzwischen ein weit verbreiteter Satz, zahlreiche weitere sogenannte Volkskrankheiten können einem das Leben schwer machen. Häufig hat man aber nicht die Möglichkeit, sich ausreichend zu informieren. "Das entscheidende Problem im modernen Gesundheitsbetrieb ist, dass Ärzte oft nicht die Zeit haben, ausführlich zu beraten", meint Majka Underberg von der Volkshochschule Gröbenzell. Das erste Gesundheitsforum gebe nun an diesem Samstag die Möglichkeit, sich ausführlich zu einem bestimmten Thema zu informieren und anschließend noch Fragen zu stellen. Fachärzte, vornehmlich aus Gröbenzell und Fürstenfeldbruck, aber auch aus dem Landkreis Dachau, halten Vorträge zu ihrem jeweiligen Spezialgebiet. Auch einige VHS-Kursleiter haben sich bereit erklärt, tiefere Einblicke in die Kursinhalte zu geben. Geeignet sei das Forum für alle Altersklassen, versichert Underberg. Egal, ob Berufstätige, Senioren oder Familien, für jeden sei etwas dabei.
Neben verschiedenen Entspannungstechniken wie der progressiven Muskelentspannung, autogenem Training oder bürotauglichen Achtsamkeitsübungen steht Gehirnfitness auf dem Programm. "Eigentlich ein Pflichttermin", meint der Leiter des Kurses, Richard Felbermeier. Ein Läufer müsse nicht nur laufen und ein Fußballer nicht nur kicken können. Zur echten Sportlichkeit gehöre Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Letztere wird durch die Gehirnfitness verbessert. Durch verschiedene Übungen, beispielsweise Fingerspiele oder bestimmte Schrittfolgen, werden die linke und die rechte Gehirnhälfte miteinander verknüpft. Es entstehen "neue Datenautobahnen", wie er es nennt. Geeignet ist das Programm laut Felbermeier schon für Kinder ab sechs Jahren. Es sei sogar besonders gut für Schüler, weil es beitrage, sich besser zu konzentrieren und weniger zappelig zu sein. Aber auch Erwachsene dürfen sich davon angesprochen fühlen, da man durch Gehirnfitness lerne, schneller zu reagieren oder in Stresssituationen effektiver zu handeln. "Ein normaler Arzt ist kein Spezialist in diesem Gebiet", meint Felbermeier.
Auch der Mediziner Christoph Seibold kann auf ein bestimmtes Fachgebiet hinweisen. Der Kardiologe aus Fürstenfeldbruck hält einen Vortrag über Herz und Sport. "Bewegungsmangel und Übergewicht sind Hauptprobleme unserer Gesellschaft", stellt er fest. Auch das Diabetesrisiko nehme aufgrund der vielen sitzenden Tätigkeiten zu. Dem möchte er entgegenwirken. "Ziel des Vortrags ist es, die Leute zu motivieren, etwas für sich zu tun." Er geht auf die positiven Effekte ein, die sportliche Betätigung beispielsweise auf das Herz-Kreislauf-System hat. Aber auch Risiken werden angesprochen. "Sport ist immer gut", stellt er klar. Er weißt aber auch darauf hin, was bei bestimmten Herzerkrankungen und sportlicher Aktivität zu beachten ist. Der Vortrag richtet sich nicht nur an Menschen mit Herzkrankheiten und -problemen, auch Herzgesunde dürfen sich davon angesprochen fühlen.
Doch was ist, wenn das Herz ganz aufhört, zu schlagen? Wer sich nicht mehr erinnert, wie eine Herz-Rhythmus-Massage funktioniert, hat die Möglichkeit, seine Kenntnisse in einem Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen. Tobias Benthaus, seit 25 Jahren im Rettungsdienst tätig, ist sich sicher: "Erste Hilfe ist einfach. Leben retten ist einfach". Er ist überzeugt, dass jeder Mensch helfen wolle, dass man sich in der Situation nur nicht traue. Der Kurs soll einem vor allem die Angst vor Notfällen nehmen. Wer für den eineinhalbstündigen Workshop keine Zeit findet, kann sich auch die wichtigsten Informationen am Stand holen. In der Galerie wird ein ganzer Infomarkt mit verschiedenen Ständen aufgebaut. Sie hoffe, dass das Gesundheitsforum viele Interessierte anziehe, so Majka Underberg. Und dass man die Menschen dafür begeistern könne, aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun.
Gesundheitsforum, 24. März, 10 bis 17.30 Uhr, Bürgerhaus Gröbenzell.