Gröbenzell:Fahrradfreundlich

Gröbenzell will Wege nach Kriterien eines Gütesiegels ausbauen

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

"Gröbenzell steigt um" ist der Leitsatz einer neuen Initiative, die das Fahrradfahren und das Erledigen von Besorgungen zu Fuß in der Gartenstadt fördern will. Die erste Zielvorgabe lautet laut Agenda-21-Pressesprecherin Eva Hassa, in drei Jahren das Zertifikat "Fahrradfreundliche Kommune" zu erhalten. Das Prädikat "fahrradfreundlich" wird nur verliehen, wenn die Fahrradwege wirklich ordnungsgemäß angelegt, gepflegt und die Verkehrsführung gut ausgeschildert ist und deren Gefährdung durch Autofahrer möglichst gering ist. Es geht bei dem Projekt also auch um ein besseres Miteinander von Autofahrern, Radlern und Fußgängern, also um eine Erhöhung der Verkehrssicherheit. Das Gütesiegel vergibt die "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern", der die Gemeinde seit diesem Jahr angehört.

In dem Projekt "Gröbenzell steigt um" arbeiten neben dem Arbeitskreis Verkehr der Agenda 21, der Ortsgruppe vom Allgemeinden Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und dem Seniorenbeirat die Gemeinde mit. Gröbenzell ist die Kommune mit der kleinsten Fläche im Landkreis, größere Entfernungen als drei Kilometer zwischen zwei Punkten gibt es daher kaum. Laut der Agenda-Vorsitzenden Karin Schwarzbauer verfügt gerade Gröbenzell über eine Vielzahl kleiner Wege, die gut zu Fuß oder per Rad zu nutzen sind und auf denen sich zudem noch die Wegstrecke deutlich abkürzen lässt. Es gebe also immer andere Möglichkeiten sich in der Gemeinde fortzubewegen als mit dem Auto.

In einer ersten Phase geht es laut Bernd Reich, dem Leiter des Agenda-Arbeitskreises Verkehr darum, die Maßnahmen für den Radverkehr umzusetzen, die die zwingende Voraussetzung für die Erfüllung der Kriterien sind. Zudem sollen bereits begonnene Vorhaben fortgesetzt werden. Am Ausbau des Radwegenetzes wird schon seit Jahrzehnten gearbeitet. In weiteren Schritten sollen dann solche Maßnahmen folgen, die die Situation der Fußgänger und das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr verbessern. Eine Buslinie, die den nördlich der Bahnlinie gelegenen Teil der Gemeinde erschließt, ist bereits beschlossen worden. In Betrieb genommen wird die Linie im Dezember 2016. Bei einer Informationsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule sollen die Gröbenzeller über die Initiative "Gröbenzell steigt um" informiert werden. Zudem ist vorgesehen, zu diesem Thema eine eigene Broschüre herauszubringen.

Ein Lenkungsrat, in dem Vertreter der Agenda 21, des ADFC, des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung vertreten sind, begleitet in den kommenden Jahren das Projekt.

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