Gröbenzell:Ein Instrument der Superlative

Stockwerk-Orgel

Ein Mann und sein Traum: Christian Stock, Inhaber des Stockwerks, hat sich den Wunsch nach einer eigenen Orgel schon vor Jahren erfüllt.

(Foto: Günther Reger)

Die weltweit größte Orgel in einem Bürocenter steht im Gröbenzeller Stockwerk. Nach zwei Jahren Umbauzeit wird sie nun wieder für die Öffentlichkeit zu hören sein

Von Julius Nindl, Gröbenzel

l - Ob auch die Mitarbeiter im Gröbenzeller Stockwerk ihre kreative Ader an der hauseigenen Orgel ausleben, darüber lässt sich nur spekulieren. Fest steht nur, dass die weltweit größte in ein Bürocenter integrierte Orgel ein musikalisches Prunkstück ist, das schon beim Betreten der Eingangshalle ins Auge sticht. Wer die Dimension und die Facetten des Musikinstruments begreifen will, muss sich allerdings einmal um 360 Grad drehen: Tausende Pfeifen, verschiedene Flötenarten und ein Akkordeon sind nur ein Teil des musikalischen Repertoires der Harder-Völkmann-Orgel.

Der gleichnamige Orgelbauer hat in knapp zehn Jahren Bauzeit die Orgelbasis stufenweise erweitert und optimiert. Das Ziel, ein Instrument zu schaffen, das sowohl klassische Kirchenmusik als auch moderne Orgelliteratur beheimatet, hat Markus Harder-Völkmann in den letzten beiden Jahren nun noch einmal verfeinert. In dieser Zeit ruhten die Tasten und mit ihnen auch die musikalische Veranstaltungsreihe des Stockwerks. Mit Stolz blickt nun der Initiator und Mäzen des Projekts, Christian Stock, auf die Erfüllung seines Lebenstraums. Angesprochen auf die Hintergründe seiner mittlerweile real gewordenen Vision einer eigenen Orgel, erzählt Stock von seiner Jugend im Knabenchor, die ihn erstmals in Kontakt mit dem Instrument brachte. Durch den Besuch von Orgelkonzerten kam Stock dann mit dem späteren Erbauer seines eigenen Instruments in Kontakt. "Die meisten halten mich für einen kompletten Spinner, wenn sie erfahren, dass ich eine Orgel im Büro stehen habe", so der 49-Jährige bei der Präsentation des erweiterten Instruments. Auf die Frage, ob er das Instrument auch selber spielt, schüttelt er nur lächelnd den Kopf.

Das ganze Spektrum der neuen Orgel kann nur durch den "King of Pop" bewältigt werden. Wer dabei an den verstorbenen Michael Jackson denkt, liegt gar nicht so falsch: Einer der weltbesten Organisten, Kalevi Kiviniemi, wird auch in dieser Spielzeit im Stockwerk zu hören sein. Für Christian Stock ist der 58-Jährige Kiviniemi der "Michael Jackson der Orgel". Bereits im Jahr 2014 fesselte sein Programm "Feuertanz" die Zuhörer, im Rahmen der Veranstaltungsreihe wurde auch eine CD aufgenommen, die in diesem Jahr pünktlich zur Wiederaufnahme präsentiert wird. Wer den finnischen Virtuosen live erleben möchte, hat am 17. Juni von 20 Uhr an die Gelegenheit dazu. Nach der Auftaktveranstaltung am Freitag, spielt Christoph Hauser, Organist an der Klosterkirche, am Samstag, 18. Juni, eine Fassung von "Peter und der Wolf" für die jüngeren Besucher. Illustriert durch die Harder-Völkmann-Orgel, führt der Musiker von 14 Uhr an durch das musikalische Märchen von Sergej Prokofiew. Eine Jazzinterpretation von Pascal Caldara am Samstag von 20 Uhr an und das Abschlusskonzert von Kalevi Kiviniemi am Sonntag von 11 Uhr an runden das Veranstaltungswochenende ab.

Mit Stolz blickt Christian Stock auf die zurückliegende Umbauphase: Nicht nur die Organisten können jetzt aus einem noch größeren Repertoire schöpfen, auch die Eingangshalle, in die das Instrument integriert ist, hat einen neuen Anstrich erhalten. Spätestens zum Konzertwochenende können die Besucher das Gesamtkunstwerk bestaunen, wenn die Meister des Orgelspiels die zentimeterdicke Glasfassade des Bürokomplexes zum schwingen bringen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: