Gröbenzell:Auf Grundstückssuche

Polizei Gröbenzell

Die notwendige Sanierung des Gebäudes der Inspektion in Gröbenzell kommt für die Polizei nicht in Betracht.

(Foto: Günther Reger)

Bürgermeister und Polizeipräsident machen Gröbenzellern ein wenig Hoffnung auf Verbleib der Inspektion

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

In der Frage um den künftigen Standort der Polizeiinspektion hat der Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord den Gröbenzellern ein kleines bisschen Hoffnung gemacht. Es sei noch nichts entschieden und es gebe auch keine Präferenzen, ob die zukünftige Dienststelle in Gröbenzell, Olching oder Maisach gebaut werden solle, sagte Günther Gietl bei der Bürgerversammlung am Freitagabend. Egal, wo der neue Standort liege, werde die Umstrukturierung der vier Inspektionen in Olching, Gröbenzell, Germering und Gauting aber zu mehr Polizeipräsenz auf der Straße führen, versicherte er im nahezu voll besetzten Bürgerhaus. Auf Gröbenzells wenige Freiflächen anspielend, dämpfte Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) allerdings die Hoffnungen der Anwesenden. Die Gemeinde werde der Polizei voraussichtlich maximal drei Grundstücke offerieren können, "vielleicht werden wir auch gar keins anbieten können", erklärte Schäfer. Das wird von den genauen Eckdaten für den Inspektionsneubau abhängen, die derzeit berechnet werden. Womöglich stellt sich dann heraus, dass es in der gesamten Gemeinde kein geeignetes Grundstück gibt.

Zu Beginn der Bürgerversammlung erläuterte Gietl die Hintergründe der geplanten Umstrukturierung. Immer wieder betonte er, dass die Maßnahme keine Verschlechterung darstelle. "Es gibt keinen Personalabzug", derzeit arbeiten 170 Polizisten in dem Bereich und so werde es auch nach der Zusammenlegung sein, unterstrich er. Die vier betroffenen Inspektionen in Gauting, Germering, Gröbenzell und Olching liegen in einem Umkreis von zehn Kilometern und damit nach den Ausführungen des Polizeipräsidenten außergewöhnlich dicht beisammen. Selbst, wenn eine dieser Inspektion wegfalle, betrage die Entfernung bis zur nächsten nur wenige Kilometer. Im Landkreis Fürstenfeldbruck gibt es ebenfalls vier Dienststellen: Neben Germering, Gröbenzell und Olching noch die in Fürstenfeldbruck, die für den gesamten westlichen Landkreis zuständig ist. "Den ganzen Landkreis Dachau betreut eine Dienststelle", verdeutlichte Gietl den Unterschied.

Wenig praktikabel für die Polizei ist allerdings ihre derzeitige Aufteilung der Zuständigkeitsbereiche. So müssen die Inspektionen in Germering und Gauting jeweils in zwei Landkreisen agieren, in den Landkreisen Starnberg und München gibt es ähnliche Überschneidungen. Das macht alles deutlich komplizierter, allein schon weil die jeweilige Dienststelle mit zwei Landratsämtern zusammenarbeiten muss, statt mit einem. Deshalb lautet ein großes Ziel der Umstrukturierung, so Gietl: "Ein Landratsamt für eine Dienststelle." Aus diesem Grund sei man zu der geplanten Neuaufteilung gekommen, bei der die Kommunen Puchheim und Eichenau von der Zuständigkeit der Gröbenzeller Dienststelle herausgenommen und der in Germering zugeschlagen werden - mit entsprechendem Personalabgleich. Dort soll es eine saubere Trennung beider Landkreise geben, Germering wäre dann etwa nicht mehr für Gilching zuständig.

Die übrig bleibende Inspektion in Gröbenzell soll dann Gietl zufolge formal aufgelöst und der Olchinger Dienststelle unterstellt werden. Dabei gehe es aber bislang nur um die rechtliche Form, eine Entscheidung zu einem möglichen künftigen Standort sei noch nicht getroffen. Das sei auch nicht möglich, so lange die genauen Zahlen noch nicht vorlägen, die zum Beispiel aussagten, wie viel Personal welche Dienststelle haben oder wie groß die jeweilige Inspektion sein müsse. Für die um Gröbenzell erweiterte Olchinger Wache, die auch schon vor der Umstrukturierung bis ins Maisacher Hinterland zuständig war, rechnet der Polizeipräsident mit 55 bis 60 Polizisten. Da durch Synergieeffekte viel Verwaltungsarbeit eingespart werde, könnten die Kollegen in Zukunft mehr Streifendienst machen. "Ich gehe davon aus, dass wir mindestens eine Streife mehr rauskriegen." Genau das ist Gietl zufolge das Ziel der geplanten Zusammenlegung: "Mehr Polizei auf der Straße."

Ein weiteres Argument für die Umstrukturierung ist das generelle Streben im Polizeipräsidium Oberbayern Nord, Dienststellen in eigenen Gebäuden zu errichten. Im gesamten Einsatzbereich gibt es nur noch vier Inspektionen in Mietgebäuden: Gröbenzell, Olching, Gauting und Poing. Während Olching allerdings gewisse Sicherheitsstandards und weitere wichtige Kriterien wie zum Beispiel einen Polizeihof erfüllt, ist das Gebäude in Gröbenzell Gietl zufolge selbst mit einem knapp eine halbe Million Euro teuren Umbau nicht auf den modernsten Stand zu bringen. Deshalb sei man in Verbindung mit der Gesamtsituation zu der eben dargelegten Entscheidung gekommen, führte Gietl aus.

"Was kann denn die Gemeinde tun, damit die Polizeiinspektion nach Gröbenzell kommt", rief ein Mann in den Raum. Es gebe keine Präferenz für Gröbenzell, Olching oder Maisach, antwortete Gietl ihm. Und da derzeit noch keine konkreten Zahlen vorlägen, könne er auch nichts Genaueres sagen, etwa über die benötigte Grundstücksgröße. Der Polizeipräsident bestätigt dem Besucher der Bürgerversammlung aber: Alles würde von einem Grundstück abhängen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: