Gröbenzell:Attraktive Runde

Volksradeln Gröbenzell

Warum Volksradeln? Weil's Spaß macht, sagen die Gröbenzeller.

(Foto: Günther Reger)

120 Gröbenzeller machen sich bei Regen auf zum Volksradeln

Von Manfred Amann, Gröbenzell

Für die Natur war der Regen am Sonntagvormittag sicher ein Segen, dem Interessenverein Gröbenzell (IVG), der zum 37. Mal zum Volksradeln eingeladen hatte, spielte er nicht in die Karten. Und auch den Stadtradlern wäre freundlicheres Wetter lieber gewesen. Als die ersten Volksradler von ihrer Tour schon wieder zurückkamen, brach Bürgermeister Martin Schäfer gerade mit einer Gruppe zur Auftakt-Sternfahrt des diesjährigen Stadradelns nach Fürstenfeldbruck auf, mit Anhänger, voll bepackt mit großem Schirm, Klapptisch und Sitzgelegenheit. "Da sieht man mal, was man mit einem Fahrrad alles mitnehmen kann", meinte der Rathauschef.

Obwohl die Regendichte gerade zunahm, war die Stimmung gut, als um 9 Uhr die Strecke eröffnet wurde, und sie riss auch nicht ab, trotz triefender Kleidung und schleichender Abkühlung. 38 Radler starteten am Rathaus, um sich entweder 20 oder 30 Kilometer abzustrampeln, und das aus mehreren Gründen, wie sich in einer Umfrage herausstellte: Aus Spaß am Radeln, weil die Rundstrecken immer attraktiv sind, weil man den Verein unterstützen will, weil Radfahren gesund ist, weil die ganze Familie das will, weil es mit anderen zusammen besonders viel Freude macht und weil es immer attraktive Preise zu gewinnen gibt. Und wie Reiner Brand anmerkte, auch, weil die Kilometer als IVG-Teamleistung dem Stadtradeln der Gemeinde gutgeschrieben würden.

In den zwölf Jahren, seit er den IVG leitet, habe das Wetter vier Mal nicht mitgemacht, erzählte Brand, im Prinzip sei das doch keine schlechte Quote. "Wir können es nicht ändern und machen was daraus", sagte er wohlbehütet unter einem Partyzelt, wo Mitglieder die Anmeldungen annahmen, die Strecke erklärten und die von den Streckenposten abgestempelten Loskarten prüften, die manchmal stark durchweicht und damit kaum leserlich waren. Bis Startschluss gegen 11 Uhr waren laut Auswerterin Helga Pappi gut 120 Radsportler gestartet, um je nach Leistungsdrang nach zwei bis dreieinhalb Stunden wieder im Ziel einzulaufen, ein paar "Nachzügler" eingerechnet. Die jemals höchste Teilnehmerzahl betrug 485.

Bei mehr als hundert Teilnehmern bleibe dem IVG ein Defizit erspart, erklärte Brand. Der Verein stifte auch ein Fahrrad als Preis, wegen der vielen Spenden von Gewerbetreibenden und dem vielseitigen, ehrenamtlichem Einsatz von Mitgliedern blieben die Kosten für das Volksradeln "überschaubar". Wie Rebekka Wierich wusste, wurden heuer außer Sachspenden von Ersatzteilen bis zu kompletten Fahrrädern besonders viele Gutscheine beigesteuert. "Je weniger Teilnehmer, desto größer ist die Chance, einen Preis zu gewinnen": Das würde zwar dem Zweck des Volksradelns zuwiderlaufen, "aber das Wetter können wir nicht planen", befand Brand.

Egal welches Wetter, Jürgen Malischek ist schon seit mehr als 20 Jahren jedes Jahr dabei. Heuer startete er mit einem Pedelec. "Zugeschaltet wird nur, wenn es schwierig wird, gesund ist die Bewegung aber trotzdem", erklärt er. Einer der ältesten Teilnehmer war Herbert Wendler. Der 75-Jährige will sich "fit halten mit einem normalen Fahrrad, ein Pedelec kommt nicht in Frage", besonders "schön, weil abwechslungsreich", fand der die Streckenführung, die wieder Klaus Brückner, ausgekundschaftet hatte, der beim Volksradeln auch als Rettungssanitäter zur Verfügung stand. Es ging von Gröbenzell über Eichenau, Alling, Germannsberg, Wagelsried und Hoflach wieder über Eichenau und Roggenstein zurück.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: