Grafrath:Mehr Lärmschutz

Maßnahme dient dem künftigen Wohnheim

Von Manfred Amann, Grafrath

Für das geplante neue Wohnheim für Menschen mit besonderem Wohnbedarf auf dem Gelände der Marthashofener Grundstücksgesellschaft (MGG) bei Grafrath wird ein Großteil der westlich der Feuerwehrzufahrt liegenden etwa 1900 Quadratmeter Grünfläche benötigt. Um den Verkehrslärm von der Bundesstraße 471 im Norden abzuschotten, muss der bereits vorhandene Schallschutzwall erhöht werden. Die wichtigste Erkenntnis aus einem umfassenden Lärmgutachten sei, dass die Belastung durch den Verkehrslärm für den Bau des Wohnheims kein Hinderungsgrund sei, erklärte der planende Architekt vom Büro Müller-Hahl und Becherer aus Landsberg. Wo nötig werde man baulich zusätzlich für Lärmschutz sorgen, zum Beispiel durch den Einbau entsprechender Fenster. Da der dicht bewachsene Lärmschutzwall bereits für ein Bauvorhaben als Ausgleichfläche verbucht wurde, muss dafür und auch für den Eingriff ins Grünland ein entsprechender Ausgleich geschaffen werden. Bürgermeister Markus Kennerknecht (Parteifrei) hält eine Abbuchung vom gemeindlichen Öko-Konto für möglich. Auf dem Gelände von Marthashofen könne jedenfalls keine Ausgleichsfläche geschaffen werden. Für die Zufahrt und für Stellplätze müssen zudem eine Eiche und eine Ahorn gefällt werden, die an anderer Stelle ersetzt werden. Das neue Wohnheim soll 24 Wohneinheiten für schwerstpflegebedürftige Menschen und die entsprechend notwendigen Sozial- und Aufenthaltsräume sowie eine Hausmeisterwohnung umfassen. Alle Wohnungen sollen so ausgerichtet sein, dass der Blick Richtung Süden frei ist. Schlaf- und Aufenthaltsräume sollen nach Möglichkeit so angeordnet werden, dass eine mögliche Lärmbelastung von der B 471 her ausgeschlossen ist. Die Grundfläche für das Gebäude mit zwei Geschossen und Teilunterkellerung soll maximal 540 Quadratmeter groß sein. Der Planer könnte sich gut vorstellen, in den neuen Lärmschutzwall hinein Stellplätze und Garagen zu bauen, was aber erst noch geprüft werden muss. Ortsbildprägende Bäume entlang der B 471 sollen erhalten werden.

Das bestehende Pflegeheim Johannes aus den Sechzigerjahren, in dem derzeit noch zehn teils schwerstbehinderte Pflegebedürftige wohnen und betreut werden, soll abgerissen werden und Platz für eine Großküche machen, von der aus sämtliche Einrichtungen in Marthashofen versorgt werden können. Darunter soll eine Tiefgarage Platz finden, die von der Zufahrt aus leicht zu erreichen ist. Das alte Wohnheim sei marode, nicht mehr zeitgemäß und entspreche auch nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen, so der Architekt. Im Zuge der Planung macht man sich beim Altenwerk Marthashofen auch Gedanken, an welcher Stelle weitere Stellplätze geschaffen werden könnten. Eine Möglichkeit wäre, in der südöstlichen Ecke des Geländes in der Nähe des steilen Anstiegs der Zufahrt ein zweigeschossiges Parkdeck zu errichten. Konkrete Planungen gibt es laut Planer aktuell aber noch nicht. Außerdem ist eine Ausweitung des Zufahrtsbereiches angedacht.

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