Grafrath:Eigenheim für Einheimische

Der Gemeinde liegen schon erste Bewerbungen für die neuen Baugrundstücke im Ortsteil Mauern vor

Von Manfred Amann, Grafrath

Die Ausweisung eines Baugebietes "Am Inninger Feld" im Grafrather Ortsteil Mauern, in dem vor allem einheimische junge Familien die Möglichkeit bekommen sollen, ein Eigenheim zu bauen, soll zügig vorangebracht werden. Obwohl es noch keine konkrete Planung gibt, hat sich eine deutliche Mehrheit der Grafrather Gemeinderäte für den Vorschlag von Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) ausgesprochen, schon im August das Bewerbungsverfahren zu eröffnen. Allerdings soll die Bewerbungszeit nicht Ende September, sondern erst am letzten Tag im Oktober zu Ende gehen.

Nach bisherigen Beratungen werden voraussichtlich zehn Baugrundstücke für Einfamilienhäuser sowie zwei für Doppelhäuser beziehungsweise Mehrgenerationenhäuser vergeben, so dass insgesamt etwa 14 Bewerber eine Chance bekommen. Eine Tiefgarage, wie ursprünglich angedacht, wird es aus Platz- und Kostengründen nicht geben.

"Es sind bei der Gemeindeverwaltung schon etliche Anfragen eingegangen", informierte Kennerknecht in der jüngsten Sitzung. Inwieweit weit die Bewerber eine Chance bekämen, werde die Bewertung der Anträge nach den jüngst beschlossenen Vergabekriterien zeigen. Bewertet werden unter anderem die Zeit der Ortsansässigkeit in Grafrath, die Kinderzahl nach Alter unter oder über zwölf Jahre, die Höhe des Jahreseinkommens, das nicht über 85 000 Euro liegen darf, aber auch ein ehrenamtliches Engagement sowie berufliche Bindungen an die Gemeinde bringen Punkte. Die Bewertungsliste weist über ein Dutzend Kriterien auf, die bei der Vergabe eine Rolle spielen, wird Interessenten ausgehändigt und auch im Internet präsentiert. "So kann jeder selbst durchrechnen, ob eine Bewerbung Sinn macht", sagte der Bürgermeister.

Vorschläge, die Bewerbung erst zuzulassen, wenn das Planungsverfahren zumindest soweit fortgeschritten ist, dass keine gravierenden Änderungen mehr zu erwarten sind, wurden von der Mehrheit abgelehnt. Die Eckdaten der Planung stünden im Prinzip fest und es sei auch schon beschlossen, den Quadratmeter Baugrund für 260 Euro, deutlich unter dem Bodenrichtwert, zu verkaufen, führte Kennerknecht an. "Wenn sich noch was ändert, sind das leichte Grenzverschiebungen." Die frühzeitige Vergabe ermögliche den Interessenten, die einen Zuschlag bekommen, auf die Detailplanung noch Einfluss zu nehmen. Und auch die Gemeinde habe noch die Möglichkeit, hinsichtlich Einfamilien- oder Doppelhaus ein wenig zu jonglieren. "Außerdem wollen wir vorankommen", ergänzte Gerald Kurz. Und weil eine Diskussion aufkam, inwieweit die Liste der Vergabekriterien streng verbindlich sei oder dem Gemeinderat noch etwas Flexibilität lasse, mahnte der CSU/BV-Sprecher, die getroffenen Festlegungen nicht zu zerreden und so Verzögerungen herbeizuführen.

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