Golfclub Olching:Sanierung mitten in der Saison

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Weil der Olchinger Golfplatz wegen eines Pilzbefalls erneuert wird, muss der Spielbetrieb zwei Monate lang ruhen.

Karl-Wilhelm Götte

Der Golfclub Olching muss seinen Platz in den Amperauen in diesem Sommer sanieren. Weil die Arbeiten mitten in die Saison fallen, hat die 1,4 Millionen Euro teure Maßnahme erhebliche Auswirkungen auf den Spielbetrieb: Von 1. Juli an müssen die 665 Mitglieder zwei Monate lang die Golfschläger ruhen lassen; erst am 1. September dürfen sie wieder spielen - aber nur eingeschränkt, um den Erfolg der Sanierung nicht zu gefährden. Den Club plagt nun die Sorge vor einem Mitgliederschwund, weil die kostspielige Sanierung auch mit einer Erhöhung des Jahresbeitrags verbunden ist.

Gleichwohl trägt eine große Mehrheit der Mitglieder die Entscheidung mit. Ob die Neinsager den Verein in Scharen verlassen werden, wird sich erst zum Kündigungstermin Ende September 2012 zeigen. Die Jahresspielgebühr beträgt nach der beschlossenen Erhöhung um 250 Euro jetzt 1800 Euro. Die einmalige Aufnahmegebühr von 8500 Euro, die den so genannten Vollmitgliedern das Spielrecht an allen Tagen garantiert, geht extra.

Wir hatten im vergangenen Juli einen Pilzbefall auf allen Grüns", erklärt Clubmanager Markus Schweiger den Hintergrund für die Sanierung. Nur den Pflegekünsten von Head-Greenkeeperin Corinne Amiet und ihrem Team war es zu verdanken, dass der Spielbetrieb 2011 weitergehen konnte. "Sie hat das gerettet, es stand aber Spitze auf Knopf", so Schweiger. Nun werden alle 18 Grüns, also die Bereiche um die Löcher herum, von Grund auf saniert. Laut Schweiger hatten Fachleute davon abgeraten, nur die Grasnarbe abzutragen. Das Präsidium um Präsident Michael Borbe entschied sich deshalb, den Mitgliedern vorzuschlagen, dass die Grüns samt Drainage vollkommen neu aufgebaut werden sollen.

Zudem sollen die noch nicht renovierten Abschläge der insgesamt 18 Spielbahnen sowie die Fairways und Sandbunker neu instand gesetzt werden. "Der Platz ist 30 Jahre alt, da sind solche Investitionen notwendig", argumentiert der Clubmanager. Etwa zwei Drittel der Mitglieder schlossen sich nach seinen Worten bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Anfang Dezember dem Vorschlag des Präsidiums an, das sei genügend Rückendeckung.

Zur Sanierung von Juli an habe es keine Alternative gegeben, weil nach der Bauphase eine Anwachszeit notwendig sei. "Das geht nicht anders", sagt Schweiger, der natürlich weiß, dass "der Einschnitt für die Mitglieder groß ist". Denn auch ab 1. September, wenn der Platz wieder geöffnet sein wird, gibt es nur einen eingeschränkten Spielbetrieb, weil die neuen Grüns geschont werden müssen. Der Einnahmeausfall wird für den Golfclub in dieser Zeit gut sechsstellig sein. "Das werden wir durch Einsparungen querbeet ausgleichen", sagt Schweiger.

Die Finanzierung der 1,4 Millionen Euro teuren Maßnahme erfolgt über einen Bankkredit mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Hier konnte Clubpräsident Borbe bei einer vereinseigenen Liquidität von etwa einer Million Euro offenbar gut verhandeln. Borbe hatte 2006 das Amt übernommen, als der GC Olching in der Krise war. Auch damals ging es um größere Investitionen, die viele Mitglieder nicht mittragen wollten. Hinterher fehlten 500 000 Euro in der Kasse, jedes Mitglied musste eine Umlage von 900 Euro berappen. Danach ging es wieder aufwärts, der Golfclub machte trotz Investitionen in die Driving Range, ins Caddyhaus und Clubhaus Gewinn. Die Rekordmarke wurde 2010 erzielt, als die angesetzten Einnahmen von zwei Millionen Euro um 322 000 Euro übertroffen wurden.

Natürlich zittert jetzt das Präsidium, ob es nach der Erhöhung der Jahresspielgebühr einen Aderlass an Mitgliedern geben wird. Doch Schweiger, der seit 2007 als Clubmanager tätig ist, gibt sich gelassen und blickt optimistisch in die Zukunft: "Wir peilen bis zum Jahr 2014 eine Mitgliederzahl von 700 an", sagt er.

© SZ vom 07.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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