Germering/Olching:Neue Quartiere für Flüchtlinge

Schule Heckenstraße

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden in die leer stehende Olchinger Mittelschule einziehen.

(Foto: Günther Reger)

Landkreis belegt Germeringer Turnhalle und Olchinger Schulhaus

Nun trifft es auch eine Schule in Germering: Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl der unterzubringenden Asylbewerber belegt der Landkreis Mitte November die Turnhalle des Max-Born-Gymnasiums. Ende des Monats sollen dort bis zu 130 Menschen einquartiert werden. Für den Schulsport werden von diesem Zeitpunkt an dann wohl lediglich noch die alten Turnhallen des Gymnasiums zur Verfügung stehen. Einen akuten Engpass gibt es auch bei der Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Zwar ist am 1. November ein neues Gesetz in Kraft getreten, das die bundesweite Verteilung der Heranwachsenden gewährleisten soll. Gleichwohl hat der Landkreis Fürstenfeldbruck - auch zur Entlastung der Landeshauptstadt München - bis Jahresende voraussichtlich noch 60 Plätze für sogenannte "Altfälle" zur Verfügung zu stellen. Wie bei den Erwachsenen, stehen auch hier nicht ausreichend reguläre Plätze zur Verfügung. Das Landratsamt hat sich deshalb entschlossen, auch das bislang leer stehende Gebäude der früheren Mittelschule an der Heckenstraße in Olching förmlich zu beschlagnahmen. Damit trägt das Landratsamt die alleinige Verantwortung für die Zulässigkeit der Nutzung der Heckenschule als Unterkunft für Asylbewerber.

Vorerst ist aus baurechtlichen Gründen nur eine Nutzung des Erdgeschosses geplant, eine weitergehende Nutzung würde Baumaßnahmen in größerem Umfang voraussetzen. Im Vorfeld hatten Gespräche und Ortstermine mit der Stadt Olching stattgefunden, der zeitlich befristete Beschlagnahmebescheid soll der Stadt nun in Kürze zugestellt werden. Die ersten Plätze in der Heckenschule werden voraussichtlich in der letzten Novemberwoche benötigt werden. Landrat Thomas Karmasin (CSU) wirbt um Verständnis für diese Maßnahme: "Bevor wir dem Schulsport eine weitere Turnhalle entziehen - dies wäre derzeit die einzig mögliche Alternative - sollte die Nutzung dieses Gebäudes Vorrang haben."

Derzeit sind etwa 2400 Asylbewerber im Landkreis Fürstenfeldbruck untergebracht. Das Landratsamt Fürstenfeldbruck muss seit Anfang November pro Woche für 66 neu zugewiesene erwachsene Asylbewerber Platz schaffen, das sind fast 50 Prozent mehr als in den vorangegangenen Wochen. Die notwendigen Plätze können in regulären Unterkünften nicht bereitgestellt werden.

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