Teddy und die Lollipops:Leidenschaft für die Schlager der Fünfziger

Fetziges, Schmalziges, Schmusiges: Teddy und die Lollipops standen schon mit Ted Herold und Gus Backus auf der Bühne. Zum 15-jährigen Band-Jubiläum kehren die Musiker nun zu ihren Wurzeln zurück.

Petra Fröschl

Als Christian Grams und Michael Pöllmann vor fast 30 Jahren in der Schülerband des Max-Born-Gymnasiums anfingen, gemeinsam Musik zu machen, taten sie das auch, um Mädchen kennen zu lernen. Heute sind die beiden Germeringer längst verheiratet und stehen voll im Berufsleben, doch Musik machen sie noch immer. Am Freitag treten sie mit ihrer Band Teddy und die Lollipops in der Germeringer Stadthalle auf die Bühne. Es ist ein Jubiläumskonzert, denn ihr erster öffentlicher Auftritt im Nachtasyl liegt 15 Jahre zurück.

Teddy und die Lollipops: Teddy und die Lollipops sind aus einer Germeringer Gymnasiastenband entstanden.

Teddy und die Lollipops sind aus einer Germeringer Gymnasiastenband entstanden.

(Foto: Claus Schunk)

Grams und Pöllmann kennen sich seit der Schulzeit. Später verloren sie sich aus den Augen. 1994 trafen sie sich zufällig in Germering wieder und beschlossen, alte Zeiten aufleben zu lassen. "Michael musste erst noch seine Hochzeit und einen Jobwechsel über die Bühne bringen", erzählt der heute 43-jährige Grams. Doch dann stand der Bandgründung nichts mehr im Weg. Eine Musikrichtung war schnell gefunden: Fetziges, Schmalziges und Schmusiges aus den fünfziger Jahren. "Schon als Jugendliche waren wir große Elvis-Fans", sagt Grams. "Doch das trauten wir uns damals nicht laut zu sagen."

Da es in München 1995 eine große Rock'n'Roll-Szene gab, von der man sich abheben wollte, beschlossen die Freunde, sich auf deutsche Schlager zu spezialisieren. Vier Mitstreiter waren bald gefunden, nur noch ein Bandname musste her. "Zunächst hießen wir Teddy und die falschen Fünfziger", erzählt Grams, der Geschäftsführer in einer Medizintechnikfirma ist. "Doch der Name wurde uns 1999 in einem Rechtsstreit verboten."

In ihrer jetzigen Besetzung besteht die Formation seit 2002. Grams spielt Gitarre, Pöllmann singt, Stefan Richter (Klavier), Robert Müller (Kontrabass), Klaus Liedl (Schlagzeug) und Monika Ciernia (Saxophon/Gesang) ergänzen die Gruppe. Während die Männer, so Grams, "professionell, aber nicht hauptberuflich" Musik machen, haben sie mit der 26-jährigen Ciernia eine studierte Jazzmusikerin gefunden.

Songs für jede Altersgruppe

In ihrer 15-jährigen Geschichte hat die Band rund 750 Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz gegeben. Auch mit Ted Herold und Gus Backus stand sie schon auf der Bühne. Ihr größtes Konzert gaben die Fünfziger-Jahre-Fans, die sich auch entsprechend kleiden, vor 2000 Leuten. "Doch auch vor 30 Leuten zu spielen, hat seinen Charme", sagt Grams. Der Germeringer ist sich sicher, dass die Songs bei jeder Altersgruppe angekommen. "Bei den Älteren werden Jugenderinnerungen wach und junge Leute haben einfach Spaß an den teils blöden Texten."

Doch nicht nur auf der Bühne, auch zu Hause sind Teddy und die Lollipops, die in einem privaten Keller in der Germeringer Zeusstraße proben, große Fans der Ära von Petticoat und Wirtschaftswunder. "Es war eine Zeit mit irre viel Charme, tollen Klamotten und wunderschönen Autos", schwärmt Grams. Seine Fifties-Leidenschaft ist auch auf seine Familie übergesprungen. Dass seine Tochter im Kindergarten einmal "Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann" trällerte, ist da kaum verwunderlich.

Für das Jubiläumskonzert am Freitag, 18.Juni, im Orlandosaal der Stadthalle gibt es noch Karten. Sie kosten 18,50 Euro, Beginn ist um 19.30 Uhr.

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