Germering:Stadt vertagt Messungen

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Firma soll feststellen, wie belastet die Germeringer Luft ist

Von Ingrid Hügenell, Germering

Die Stadt Germering will mit freiwilligen Messungen herausfinden, ob die Luft mit Feinstaub und Stickoxiden belastet ist. Eigentlich hätten die Messungen im Stadtgebiet schon im April beginnen sollen. Sie wurden aber verschoben. Wegen der allgemeinen Diskussion über Grenzwerte und die Eignung von Mess-Standorten müsse die Auswahl der Standorte nochmals überprüft werden, teilt die Stadt mit. Die Autobahn 96 und die Bundesstraße 2 führen durch Germering, die A 99 führt im Osten dicht am Stadtgebiet vorbei.

"Wir wollen uns mit einer einfacheren Methodik einen Überblick verschaffen", erklärt Thomas Wieser, der bei der Stadt für Umweltangelegenheiten zuständig ist. Die Messungen sollen an zehn Stellen in der Stadt erfolgen und über ein ganzes Jahr laufen. Die Ergebnisse will die Stadt zeitnah im Internet veröffentlichen. "Wir wollen nichts verschleiern, sondern objektive Daten bereit stellen."

Wieser zufolge soll so herausgefunden werden, ob es in Germering Probleme mit Luftschadstoffen gibt. "Wenn wir ein Problem haben, müssen wir überlegen, was wir dann machen." Die langfristigen Messungen sollen es ermöglichen, einen langfristigen Einblick in die Schadstoffbelastung zu erhalten.

Mit den Messungen wurde das Münchner Start-up-Unternehmen "Hawa dawa" beauftragt. Die Stadt lässt sich das 10 000 Euro kosten. Dass die Messungen nun wohl erst im Mai oder Juni beginnen, liegt Wieser zufolge auch daran, dass die Firma Probleme habe, die Stromversorgung ihrer Messstationen über Solarmodule sicher zu stellen. Sie anderweitig mit Strom zu versorgen, wäre aufwendig und teuer.

Feinstaub entsteht bei Verbrennungsprozessen, etwa in Automotoren, und durch Abrieb von Reifen, Bremsen und Straßenbelag. Auch Stickoxide entstehen, wenn in Motoren Kraftstoffe verbrannt werden. Die winzigen Partikel sind nicht zu sehen. Beides kann im menschlichen Körper die Atmungsorgane schädigen und Entzündungen auslösen. Feinstaub steht im Verdacht, eine Ursache für Lungenkrebs zu sein. Die Belastung mit dem Schadstoff Ozon wird laut Wieser nicht gemessen.

© SZ vom 18.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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