Germering:Sinnbild des Schönen

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Gemeinsames Anschneiden der Torte beim Festakt (von links): Landrat Thomas Karmasin, Schulleiter Christoph Breuer und Zweiter Bürgermeister Wolfgang Andre. (Foto: Günther Reger)

Mit einem Festakt wird der Neubau der Realschule gefeiert

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Technik funktioniert auf Anhieb. "Bitte den Film zeigen", fordert Schulleiter Christoph Breuer und schaut dabei nach hinten in die neue Cafeteria. Sofort fährt eine weiße Leinwand aus der Decke herunter und der Film, der im Zeitraffer die 16-monatige Bauzeit des Erweiterungsbaus der Realschule Unterpfaffenhofen zeigt, startet umgehend. Wie von Geisterhand erschaffen, beginnt der kurze unkommentierte Film, nur untermalt mit Trommel- und Schlagzeugmusik, mit einer Baugrube gleich neben dem Sportplatz und endet mit einem architektonisch ansehnlichen fertigen Gebäude. "Hut ab", lobte dann auch Wolfgang Andre, Zweiter Germeringer Bürgermeister, bei seinem Grußwort die Architekten: "Der Neubau ist Ihnen hervorragend gelungen."

Franz Balda, dessen Fürstenfeldbrucker Architekturbüro mit Projektleiterin Cornelia Bader verantwortlich zeichnete, nahm das allseitige Lob gerne entgegen. Schon seit 2004 ist Balda an einigen Baumaßnahmen im Hauptgebäude der Realschule beteiligt gewesen. "Ein Schulbau muss sich von innen nach außen entwickeln", erklärte Balda bei der Einweihung des Neubaus. "Neu- und Bestandsbau bilden ein harmonisches Ensemble." Transparenz, Licht und Luft waren für Balda die wichtigsten Kategorien, die er für den Bau vorgegeben hatte. Mit dem Ergebnis war auch er sehr zufrieden: "Das Werk ist echt gut geworden." Die Festgäste konnten in der geräumigen Cafeteria die Worte Baldas sofort überprüfen. Besonders bei Sonnenschein ist das Erdgeschoss angenehm lichtdurchflutet.

5,3 Millionen Euro habe der Neubau gekostet, verkündete Landrat Thomas Karmasin bei seiner Festansprache. Der Landkreis muss als Schulaufwandsträger alle Realschulen und Gymnasien finanzieren. Das Geld dafür überweisen jedoch die Kommunen im Landkreis, die etwa die Hälfte ihrer Einnahmen als Kreisumlage entrichten müssen.

Am meisten strahlte an diesem Festnachmittag Christoph Breuer, der Rektor der Realschule. Seit 2004 ist er als Nachfolger der ebenfalls anwesenden Marianne Brunner im Amt und musste viele Jahre lang in größter Enge seine Schule organisieren. "Das war immer eine enge Rochade gewesen", blickte Breuer zurück und dankte besonders seinem Kollegium, das alle Provisorien mitgetragen habe. Für ihn versinnbildlicht das mit echtem Holz ausgekleidete Gebäude "auch das Schöne". Besonders freute er sich darüber, dass die beiden fünften und sechsten Klassen mit Schwerpunkt Musik im Erdgeschoss des neuen Hauses zwei Musiksäle nutzen können. Die sogenannten M-Klassen haben zwei zusätzliche Musikstunden und bekommen Instrumentalunterricht. Eine Kostprobe ihres Könnens lieferte die Bläserklasse der 6 m beim Festakt ab.

Unten die Cafeteria mit Küche, wo auch das Mittagessen für die Schüler ausgegeben wird, und zwei Musikräume. Im Obergeschoss sind vier Klassenräume und zwei etwas kleinere Arbeitsräume und in der Mitte des Stockwerks ein sogenannter "Marktplatz des Lernens" untergebracht. Dort sind bereits die zwei Ganztagsklassen eingezogen, und der Unterricht im Fach BWR, Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen, findet dort statt.

Etwa 900 Schülerinnen und Schüler hat die Realschule im Germeringer Stadtteil Unterpfaffenhofen. 34 Klassen werden damit bestückt. Auch viele Kinder aus dem nahen Münchner Westen gehen auf die Germeringer Realschule. Rektor Breuer hofft, dass dieser Zustrom aus München mit dem Bau der Realschule im neuen Wohngebiet Freiham künftig nachlässt und der Neubau, der von Pfarrerin Ruth Freiwald und Kaplan Alois Emsländer gesegnet wurde, nicht bald schon wieder zu klein sein wird.

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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