Germering:Sanierte Sportstätten

Der SV Germering hat eine lange Mängelliste abgearbeitet. Jetzt hofft er auf Erfolge von Fußballern und Basketballern

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Eberhard Röll ist ein Präsident, der anpackt. Gerade sind die neuen Möbel für das Vereinsheim und die Gaststätte gekommen. Die müssen ausgepackt und aufgestellt werden. Überhaupt ist der Vereinschef des SV Germering so etwas wie ein ehrenamtlicher Bauleiter oder Baukontrolleur in den vergangenen Jahren gewesen. Der Sportverein, der die städtischen Anlagen im Areal des Stadions am Hallenbad nutzt, hat eine lange Sanierungs- und Bauphase hinter sich. Gegründet Ende der Sechzigerjahre sah sich der SVG zuletzt mit zum Teil stark maroden Sportstätten konfrontiert. In der Ära Röll, die im Jahr 2000 begann, wurden diese "Baustellen" nun alle abgearbeitet und der Verein kann sich wieder voll und ganz auf den Sport konzentrieren.

Der SVG ist mit etwa 2100 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein in der Stadt. Die Mitgliederzahl, die einst bei 3000 lag, stagniert auf diesem Niveau. "Das geht mal rauf, mal runter", sagt Röll. Zusammen mit seinen Präsidiumskollegen Dietmar Rabitsch, Siegfried Broschei und Hans Härle galt sein Augenmerk über viele Jahre dem Zustand der Sportstätten und des Vereinsheims. Finanziell auf Rosen gebettet war der Verein nie. Deshalb musste er darauf warten, bis die Stadt bereit war, die Sportstätten zu sanieren. "Man muss warten können, bis das Geld da ist", erklärt Röll rückblickend gelassen. Lange Zeit hatte die Stadt Germering wenig Geld und es tat sich nichts. 2007 wurde dann der staubige Hart- gegen einen Kunstrasenplatz ausgetauscht. Danach kam in Etappen der Um- und Neubau des Vereinsheims neben dem Hallenbad an die Reihe. Die Tennisplätze wurden in Schuss gehalten und drei Beach-Volleyballfelder angelegt. Dort werden Anfang Juli die bayerischen Beach-Jugendmeisterschaften stattfinden.

In diesem Jahr wurde die Stadiontribüne saniert. Gerade ist damit begonnen worden, die alte Tartanbahn im Stadion abzutragen. Demnächst soll ein neuer Kunststoffbelag auf der Laufbahn und auf den Sektoren für Hoch- und Weitsprung aufgetragen werden. Das kostet der Stadt weitere 350 000 Euro. Im Sommer soll dann auch diese vorerst letzte Baumaßnahme abgeschlossen sein. "Wir haben viel geschafft in den vergangenen Jahren", sagt Eberhard Röll und man spürt den Stolz auf diese Leistung und die Errungenschaften für den Verein. Der Präsident weiß, dass dies ohne die Unterstützung der Stadt nicht möglich gewesen wäre. "Die war enorm", bekräftigt Röll und dankt den Verantwortlichen im Stadtrat noch einmal außerordentlich. Entsprechend "harmonisch", so Röll, verlief dann auch die jüngste Delegiertenversammlung des Vereins.

Bis auf Handball verfügt der SV Germering über sämtliche Ballsportarten und hat eine große Turn- und Leichtathletik-Abteilung. Hier ist die langjährige erfolgreiche Sprinttrainerin Renate Beran im vergangenen Jahr ausgeschieden und hat sicherlich eine große Lücke hinterlassen. Alle Abteilungen sind durchgehend kostspielig und bringen außer den Mitgliedsbeiträgen kaum Einnahmen. Sportliche Schlagzeilen machte der Verein schon länger nicht mehr. Vor einigen Jahren spielten die Basketballerinnen noch in der Zweiten Bundesliga und die Fußballer in der Bezirksoberliga. Herzstück der Fußballer ist die Jugendabteilung. 17 Kinder- und Jugendmannschaften hat der Verein im Spielbetrieb. Aber auch Squaredance und der Bergsport, bekannt durch seine Familienwanderungen, haben beim SVG ein Zuhause. Die Basketballer hoffen nach den Sommerferien in ihre angestammte Sporthalle im Max-Born-Gymnasium zurückzukehren. Die Halle wurde seit Herbst letzten Jahres zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Die Basketballer mussten zwischenzeitlich in andere Hallen, so in die der Kirchenschule, umziehen. Nachdem offenbar noch Reparatur- und Sanierungsarbeiten in der Max-Born-Halle durchzuführen sind, ist noch nicht sicher, ob die Halle im September wieder für den SVG zur Verfügung steht.

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