Germering:Rasante Entwicklung

Kindergarten Stadthalle

Jonathan Steichele und Leon Volpe tragen, unterstützt von Sylvia von Köckritz (Zweite von rechts) ein Gedicht vor und loben Rudi Hein (rechts).

(Foto: Günther Reger)

Bei der Einweihungsfeier der neuen Krippe an der Stadthalle weist OB Andreas Haas auf die vielen neuen Kita-Bauten hin

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die neue Kinderkrippe im Kindergarten an der Stadthalle ist bereits seit September vergangenen Jahres in Betrieb, doch jetzt ist sie auch offiziell eingeweiht worden. Die Kinder im Alter von ein bis drei Jahren haben die großzügigen Räume schon in Besitz genommen. Was die Geschlechter und ihre Vorlieben betrifft, hat sich nichts geändert: Bagger, Laster und Feuerwehrautos stehen für Buben bereit, und Puppen, Puppenwagen und Puppenbett für die Mädchen. Draußen am Rand des ehemaligen Theatron-Hügels neben der Stadthalle, auf dem einst Opern aufgeführt wurden, befindet sich der Spielplatz für die Krippenkinder. Das Spielgelände liegt auf dem Dach des darunter sich befindenden Kindergartens, der 1994 quasi in den Berg hineingebaut worden ist.

Ehe die Einweihungsreden dran kamen, stiegen die Kindergartenkinder Jonathan Steichele und Leon Volpe auf zwei Stühle und trugen mit konzentriertem Gesichtsausdruck jeweils ein Gedicht, eine Laudatio auf die Familie Hein, die Betreiber, vor. Motto: "Aus einem wunderschönen gelben Haus gucken fröhliche Kinder raus." Hans-Rudolf Hein erinnerte in seiner Begrüßungsrede zur Einweihung des Erweiterungsbaus an die vielen gemeinsamen Jahre, die die Hein-Kindergärten und die Stadt Germering schon gegangen sind. "21 Jahre sind wir schon in Germering." Er ist der Vorsitzende des Vereins "Kindergarten Ingrid Hein". Mit der Erweiterung des Kindergartens an der Stadthalle um zwei Krippengruppen sei jetzt ein "Kinderhaus" entstanden.

Kinderbetreuung zieht sich durch das ganze Leben der Familie Hein. Ingrid Hein war nicht nur Chefin des Kindergartens an der Stadthalle, sondern auch des Kindergartens Picassolino an der Nebeler Straße, der 2004 entstanden ist. Sie ist die Ehefrau von Hans-Rudolf Hein, und inzwischen ist auch die Tochter, Miriam Hein-Linn, ins Unternehmen eingestiegen. In München-Obermenzing betreiben die Heins - als Stammhaus - seit 46 Jahren den "Privatkindergarten Ingrid Hein".

Miriam Hein-Linn kümmert sich als Stellvertreterin von Sylvia von Köckritz, die das Kinderhaus an der Stadthalle leitet, um die schwierige Personalbeschaffung. "Das "Personalloch wurde zu hundert Prozent geschlossen", lobte sie ihr Vater. Inzwischen beschäftigen die Heins etwa 45 vornehmlich Mitarbeiterinnen in ihren Einrichtungen, in denen 200 Kinder betreut werden. Nach einjähriger Bauzeit konnte der Anbau in Germering pünktlich zu Beginn des Kindergartenjahres fertig gestellt werden. In die Baukosten von 1,93 Millionen Euro flossen der Förderungsanteil der Stadt Germering samt staatlicher Mittel von 1,571 Millionen Euro und die "gesamten Rücklagen des Vereins", so Hans-Rudolf Hein, in Höhe von 359 000 Euro. Sylvia von Köckritz bemühte einen blumigen Vergleich und erweckte als Erzieherin den Begriff Kindergärtnerin "wieder zum Leben": "Wir wollen in diesem Haus Gärtner sein und mit viel Dünger in jeder Hinsicht arbeiten. Aus jeden Pflänzchen sollen hier Blütenkinder entstehen." Kinder in vier Kindergartengruppen mit 16 Integrationsplätzen und 24 Krippenkinder sollen zu "Blütenkindern" werden. In den Anbau wurde auch eine Küche eingebaut, die etwa hundert Kinder täglich mit Mittagessen versorgt.

"Diese Entwicklung ist rasant", konnte Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU), der die Familie Hein als "verlässlichen Partner" bezeichnete, da nur feststellen. Seine Kinder haben diesen Kindergarten ebenfalls besucht. 2016, so Haas, werde wohl für die Kita-Bauten das "Jahr der Einweihungen werden". Darauf wird sich auch "Bauchrednerin" Eike Höppner einstellen müssen. Die SPD-Stadträtin, seit vielen Jahren Kindergartenreferentin, amüsierte die Besucher mit dem Raben "Socke", den sie als Geschenk an das Kinderhaus aus einem Beutel auftauchen ließ. Im Dialog mit "Socke" absolvierte Höppner vergnüglich ihre Laudatio auf die leitenden Akteure im Kinderhaus.

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