Germering:Personell an der Grenze

Mitarbeiter der Volkshochschule klagen über große Belastung

Von Isolde Ruhdorfer, Germering

"Wir sind sehr zufrieden", sagt Evi Seidel, Geschäftsführerin der Volkshochschule (VHS) über das vergangene Jahr. Trotzdem wurde bei der Mitgliederversammlung ein drängendes Problem deutlich: Die starke Belastung des Personals, das die Aktivitäten der VHS koordiniert. "2017 war ein sehr intensives Jahr", räumt Seidel ein. Zahlreiche Events und Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Messe "Gesund in Germering" hätten das achtköpfige Team an seine Grenzen gebracht. Fünf volle Stellen werden von den Mitarbeitern, die auch in Teilzeit arbeiten, besetzt. Ausreichend war das im vergangenen Jahr nicht. Zahlreiche Überstunden mussten schließlich ausbezahlt werden, die Personalkosten stiegen um sieben Prozent. Noch mehr Projekte und Veranstaltungen könne man im Jahr 2018 nicht mehr realisieren, sagt Seidel.

Warum man denn nicht einfach noch jemanden einstelle, will ein kritisches Mitglied wissen. Überstunden auszubezahlen, sei keine Lösung. Wie auch beim Kassenbericht der Revisoren deutlich wird, "wirtschaftet die VHS sehr umsichtig". Man wisse nicht, wie die Situation in einigen Jahren sei, so Seidel. Zudem müsse man wegen der hohen Eigenfinanzierung eine neue Stelle sehr gut überdenken. 2018 rechnet die Volkshochschule auch mit einer geringeren Arbeitsbelastung. Die Gesundheitsmesse etwa findet erst wieder in zwei Jahren statt. Dazu kommt, dass in den Büros schlichtweg kein Platz für eine weitere Person ist. Abgesagt werden musste ein Kurs deswegen aber noch nie. Von den 1778 Veranstaltungen konnten 80 Prozent realisiert werden. Die anderen 20 Prozent sind auf Krankheit der Kursleiter oder mangelnde Teilnehmerzahl zurückzuführen.

Einen Zuwachs verzeichnet die VHS im Bereich Gesellschaft und berufliche Bildung. Auch ist eine immer stärkere Nachfrage an Deutsch- und Integrationskursen festzustellen. Deshalb macht sich in diesem Bereich auch schon die Raumnot bemerkbar. Insgesamt hat das Interesse am Fachbereich Kultur und Sprachen aber etwas abgenommen.

Hohe Teilnehmerzahlen konnte man im Jahr 2017 verzeichnen. Die Einnahmen durch Teilnehmergebühren stiegen um 42 000 Euro auf 728 000 Euro. Insgesamt erwirtschaftete die VHS ein Plus von 30 000 Euro. Die Hälfte dieses Betrags wird nun der Stadt Germering, welche die VHS subventioniert, zurückgezahlt.

Bei der Wahl des Aufsichtsrats wurde Christian Grams in seinem Amt als erster Vorsitzender bestätigt. Weitere Aufsichtsratsmitglieder sind Joachim Giesen und Sabine Knoblauch. Barbara Festini, die seit 1996 für die VHS aktiv ist, ließ sich nicht mehr zur Wahl aufstellen. An ihrer Stelle wurde Celia Elsdörfer gewählt. Aus dem Stadtrat sind weiterhin Agnes Dürr (Grüne) und Centa Keßler (SPD) Mitglieder des Aufsichtsrats. An Wolfgang Andres Stelle tritt nun Eva Kuchler (CSU).

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