Germering:Parkplätze fehlen

Lesezeit: 2 min

Germering fordert Konzept für Erweiterung von Ärztehaus

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Jede Menge Arztpraxen, ein Lebensmittel-Discounter und Gastronomie kennzeichnen die Ecke Germeringer Spange und Hartstraße. Das bringt viel Verkehr auf dem Areal der Hartstraße 52/54 mit sich. Schon jetzt herrscht häufig Parkplatznot. Der Mehrheitseigentümer des Gebäudes will dieses jetzt erweitern. Eine zusätzliche Arztpraxis soll einziehen und ein Sanitätshaus will sich dort ansiedeln. Der Bauausschuss des Germeringer Stadtrates hat eine schnelle notwendige Änderung des Bebauungsplanes abgelehnt. Zunächst soll der Bauherr ein Konzept vorlegen, wie er sich künftig die Parkplatzsituation vor dem Gebäude vorstellt.

Bei der "Parkplatzlage" hakte Stadtrat Franz Senninger (CSU) dann auch sofort ein. "Die ist jetzt schon katastrophal", sagte Senninger und argumentierte, dass dies weniger am Supermarkt liege, sondern an den zahlreichen Arztpraxen: "Viele ältere Patienten können nur mit dem Auto kommen." Senninger kennt die angespannte Parklage dort aus eigener Erfahrung und verlangte ein entsprechendes Konzept. Die "innerstädtische Verdichtung" begrüßte er, weil sie neuen Wohnraum schaffe. Der Bauherr will Wohnungen ins Dachgeschoss bauen. Stadtbaumeister Jürgen Thum hatte zuvor erläutert, dass die Stellplatzlage mit dem Bebauungsplan einhergehen müsse. Eine Stellplatzsatzung der Stadt legt die Anzahl der Parkplätze fest. Die angestrebten Baumaßnahmen sind so umfassend, dass dies nicht mehr mit einer bloßen Befreiung vom gültigen Bebauungsplan zu machen war, sondern eine grundsätzliche Änderung des Plans für das Areal beschlossen werden muss. So soll das rückwärtige Gebäude um ein Stockwerk erhöht werden und ein zweigeschossiger rückwärtiger Anbau neu entstehen. Dort soll eine Röntgen- und Kernspinpraxis einziehen. Zudem soll durch die teilweise Überbauung der Tiefgaragenzufahrt ein eingeschossiges Sanitätshaus verwirklicht werden.

Die Erweiterung des ärztlichen Angebots fand die Zustimmung des Ausschusses. Trotzdem schlossen sich weitere CSU-Stadträte den Ausführungen von Senninger an. So forderte Gabriele Off-Nesselhauf ebenfalls, dass zunächst die Parkplatzsituation geklärt werden müsse. "Wir müssen mit dem Bauwerber noch einmal sprechen und dann eine Einigung herbeiführen", sagte Wolfgang Andre (CSU). Auch Tinka Rausch (SPD) fand weitere Arztpraxen "bereichernd für den Standort". Die gesamte Erweiterung bewertete sie als "supergut". Sie könnte der Änderung des Bebauungsplanes auch sofort zustimmen, weil die Stellplatzsatzung die Parkplätze vorschreibe. "Warum jetzt dieses Vorgehen?", fragte Rausch Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) direkt. Haas ("Der Ärztekonzentration stehen wir positiv gegenüber") hatte die Argumente der CSU aufgegriffen und vom Bauherrn ebenfalls ein Konzept in Sachen Parkplätze und Anlieferung verlangt. "Auch die Ein- und Ausfahrt ist dort schwierig", legte Haas nach. Da die Änderung des Bebauungsplans sowieso erst im Juli im Stadtrat beschlossen werden kann, habe der Bauwerber noch Zeit, sich zu äußern", stellte Bauamtschef Thum in Aussicht. Das Gremium votierte einstimmig für die entsprechend geänderte Beschlussvorlage .

© SZ vom 09.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: