Germering:Mit dem Rad über die Alpen

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Voll motiviert: Die Gruppe, die gemeinsam starten will. (Foto: oh)

Germeringer Schüler planen ganz besonderes Projekt

Von Johanna Pfaffenzeller, Germering

Radtouren gehören ja nicht mehr unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen von Jugendlichen. Und so klingt es ein wenig überraschend, dass sich 13 Schüler des Max-Born-Gymnasiums dazu entschieden haben, im Sommer eine Mountainbike-Tour über die Alpen zu machen. Eine Stecke von ungefähr 400 Kilometer wollen die Schüler zurücklegen, dafür nehmen sie sich sechs Tage Zeit. Begleitet werden sie von ihrem Seminarleiter Markus Borger, sowie Sportlehrer Steffen Walz. Die Radtour wollen sie als Abschluss ihres Projekt-Seminars mit dem Namen "Mit dem Radl über die Alpen" bewältigen. DasSeminar soll sie auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorbereiten und sie bei der Berufswahl unterstützen. Mit dem speziellen Seminarthema bekommen sie Einblicke in das Berufsfeld des Sportmanagements.

Startpunkt der Tour ist in Mittenwald, von dort aus werden die Schüler über Geländewege die Alpen überqueren. Bis Slowenien wollen sie dann fahren, aber über einen genauen Endpunkt sind sie sich noch nicht einig. "Man freut sich schon, wenn man Bilder von der Gegend und den Wegen sieht", sagt die Teilnehmerin Maria Flack. Dem stimmt auch Theresa Fürst zu: "Alle sind schon aufgeregt."

Lehrer Markus Borger hat das Seminar vor zwei Jahren bereits schon einmal geleitet, mit Erfolg. Auch dieses Jahr traut er den Schülern die Aufgabe zu. Teilnehmen kann auch nicht jeder, sondern der Lehrer achtet bei der Auswahl auf die verschiedenen Charaktere der Schüler und auf ihre körperliche Fitness. Außerdem versucht er Mädchen und Jungen ausgewogen zu integrieren. "Das Seminar ist anspruchsvoll, denn die Planung und Vorbereitung sind viel Arbeit", erklärt er. Diese müssen die Kursteilnehmer alleine bewältigen.

Dazu haben sich die Schüler in mehrere Gruppen aufgeteilt, denen jeweils verschiedene Aufgabenbereiche zugeteilt worden sind, wie beispielsweise die Routenplanung oder Unterkunftssuche. Jedes Team soll zu seinem Themengebiet Informationen suchen, die dann mit dem Rest der Schüler besprochen werden. Auch für die Unterbringung ist eine Gruppe zuständig. Übernachten wollen die Kursteilnehmer in Jugendherbergen. Um die Belastung zu minimieren, begleitet sie auch ein Auto, in dem sie Gepäck und schwere Gegenstände unterbringen können.

Trotzdem können die Schüler die 400 Kilometer nicht ohne Training zurücklegen. Um sich an die körperliche Belastung zu gewöhnen und ihre Fitness zu verbessern, werden sich die Kursteilnehmer im Frühling wöchentlich treffen. Dabei werden dann längere Routen im Umkreis von Germering mit dem Rad zurückgelegt. Sollte jemand trotz der intensiven Vorbereitung nicht mit dem Tempo der Gruppe mithalten können, wird er keineswegs vergessen. Das Seminar will die Schüler stattdessen motivieren und auf sie warten, denn Zusammengehörigkeitsgefühl, so Flack, sei wichtig.

Auch auf potenzielle Verletzungen wollen die Schüler gut vorbereitet sein. Informiert werden sie über diese vom Orthopäden und Sportmediziner Christian Obersteiner. Bei Borgers letztem Kurs beispielsweise mussten zwei Schüler während der Fahrt wegen Knieproblemen aussteigen. Auch protein- und nährstoffreiche Ernährung sei ein Muss während der Tour, so Flack. Borger freut sich über das große Interesse seiner Schüler. "Man kommt auch ganz anders mit den Schülern ins Gespräch, wenn man eine ganze Woche zusammen unterwegs ist", erklärt er. "Die Schüler wissen, dass das kein normaler Unterricht ist, deswegen sind sie auch besonders motiviert."

© SZ vom 09.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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