"Marihuana-Plantage erschnüffelt", schreibt die Germeringer Polizei in ihrer Einsatzbilanz vom Wochenende, und es handelt sich dabei mitnichten um die Arbeit eines Spürhunds. Die feinen Nasen bewiesen die Polizisten der Inspektion, die am Freitagabend von einem anderen Einsatz gekommen waren und deutlichen Marihuana-Geruch wahr nahmen, den sie einem etwa 150 Meter entfernten Mehrfamilienhaus in der Sudetenstraße zuordneten. Der Verdacht bestätigte sich, als der 35 Jahre alte Inhaber der Wohnung, die die Polizisten als Ursprung des Geruchs ausgemacht hatten, die Tür öffnete. In der Wohnung des Mannes, der das Aroma mit dem bereits beendeten Konsum eines Joints begründete, wurde eine ganze Aufzuchtanlage für Betäubungsmittel entdeckt. Ein Zimmer der Wohnung war nach Angaben der Germeringer Polizei komplett dem Anbau von Cannabispflanzen gewidmet und für weitere Verarbeitungsprozesse ausgebaut worden.
Die Beamten waren mehrere Stunden mit dem Abbau der Anlage beschäftigt. Schließlich wurden etwa vier Kilogramm verschiedener Betäubungsmittel und insgesamt 19 Cannabispflanzen sichergestellt. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck nahm die Ermittlungen auf. Der 35-Jährige wurde vorläufig festgenommen und bereits am Samstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der in diesem Fall Haft anordnete. Den Wohnungsinhaber erwartet nun ein Verfahren wegen illegalen Anbaus und Handels mit Betäubungsmitteln. Für zwei Gäste des 35-jährigen Mannes wird der unangekündigte Besuch der Polizei ebenfalls ein rechtliches Nachspiel haben. Auch in ihrem Besitz befanden sich kleinere Mengen an Drogen, die ebenfalls Anzeigen nach dem Betäubungsmittelgesetz nach sich ziehen.