Realschule Germering:16 Mal die Eins vor dem Komma

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Eine musikalische Verbeugung vor den guten Schülern: Die Lehrerband spielt bei der Abschlussfeier der Realschule Unterpfaffenhofen. (Foto: Günther Reger)

Unterpfaffenhofener Schulleiter Christoph Breuer würdigt hohes Leistungsniveau

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die fünfköpfige Lehrerband der Realschule Unterpfaffenhofen traf den Nerv der 149 Absolventen der sechs zehnten Klassen. "Ein Hoch auf uns", schmetterte die stimmgewaltige Mathematiklehrerin Jana Hillmann nach dem Song von Andreas Bourani "Auf uns" dem voll besetzten Orlandosaal der Germeringer Stadthalle entgegen. "Ein Hoch auf das, was vor uns liegt", sang Hillmann weiter und machte allen Appetit auf die Zukunft. Danach schritten die Jungen, die Mädchen stöckelten in Festkleidung vorsichtig die Treppe zur Bühne hoch, um ihre Zeugnisse abzuholen. Ein kleines Fläschchen Balsamico gab es für jeden als Geschenkzugabe, was immer das für die Zukunft der jungen Menschen bedeuten sollte.

Ehe die Zeugniss übergeben wurden, waren schon 90 Minuten vergangen. Grußworte und Ansprachen wurden gehalten und den Jugendlichen von Erwachsenen wieder einmal viele Ratschläge fürs Leben gegeben. Kraft Amt musste sich auch Schulleiter Christoph Breuer daran beteiligen. Er verglich die sechs Jahre Realschule mit einem Marathonlauf. "Das Ziel am Ende war noch sehr weit weg", begann Breuer seine Bildersprache. "Einige von Euch, die anfangs eigentlich nicht die besten Läufer waren, beeindruckten durch Durchhaltewillen, Zähigkeit und Trainingsfleiß", so Breuer, "während andere, talentierte Läufer, es an diesen Eigenschaften fehlen ließen und nur im Mittelfeld über die Ziellinie liefen."

Die zehnte Klasse, die letzte Etappe, sei die schwierigste gewesen. "Aber ausgestattet mit zähem Willen, den Marathon zu beenden, und unterstützt durch Eltern, Lehrer ereichtet ihr fast ausnahmslos die Ziellinie", sprach Breuer die Absolventen direkt an und lobte sie allesamt: "Und das mit wirklich guten Zeiten dank eines erfolgreichen Schlusssprints." Hatten doch 16 Schülerinnen und Schüler den "Marathon" mit einer eins vor dem Komma absolviert. Schulbeste sind Nina Hager und Alexandra Strauß, "unsere Doppelspitze", so Realschulchef Breuer, mit einem Notenschnitt von 1,36 geworden. Beide bekamen einen schwarzen Schirm geschenkt. Breuer spannte ihn auf und ein Sternenhimmel kam zum Vorschein. "Dort, wo ihr steht, ist der Sternenhimmel", rief der Schulleiter unter dem Applaus des Saales.

Er gab den Schülerinnen und Schülern, die laut Breuer mit dem Realschulabschluss in eine "neue Freiheit" entlassen wurden, natürlich auch noch Wünsche mit auf dem Weg. Sie sollten nun auf der Straße des Lebens mit dem Abschluss im Rucksack gut vorankommen und auf ein lohnenswertes Ziel hinarbeiten. Breuer gab aber auch zu bedenken: "Wenn wir nicht gelernt haben, mögliche Konsequenzen unseres Handelns abzuschätzen und diese bei Entscheidungen mit einzubeziehen, dann ist das Sachwissen für die Katz'."

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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