Durch die Nato-Pipeline zwischen Germering und Gilching dürfen auf unbestimmte Zeit weiter Diesel, Kerosin und Benzin fließen. Das Verwaltungsgericht München wies eine Klage der Stadt Germering ab, die ihre Trinkwasserversorgung durch mögliche Lecks in der unterirdischen Leitung bedroht sieht.
Die Pipeline gehört dem Bund und soll im Notfall die Militärflugplätze Lager Lechfeld und Penzing mit Treibstoff aus dem inzwischen privatisierten ehemaligen Bundeswehr-Tanklager im Kreuzlinger Forst versorgen. Sie verläuft nur gut einen Kilometer von den beiden Germeringer Tiefbrunnen entfernt. Nach dem Willen des Fürstenfeldbrucker Landratsamtes soll die Stadt das Wasserschutzgebiet so ausweiten, dass die Pipeline künftig mitten hindurch führen würde.
Deshalb verlangte die Stadt, dass der Betrieb der Pipeline - wie bisher üblich - nur für fünf Jahre erlaubt wird. Mit ihrer Klage gegen die unbefristete Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern fand sie bei den Richtern allerdings kein Gehör.
Der Germeringer Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) zeigte sich "enttäuscht und überrascht" über die Entscheidung des Verwaltungsgerichts, die am Dienstag bekannt gegeben wurde. "Der Verlauf der mündlichen Verhandlung hätte auch ein anderes Ergebnis erwarten lassen", sagte er. Haas will nun die schriftliche Urteilsbegründung abwarten, die in zwei bis drei Wochen nachgereicht wird, und dann über das weitere Vorgehen entscheiden. "Der nächste Schritt wäre der Antrag auf Zulassung der Berufung", sagte er.
Über die geforderte Ausweitung des Wasserschutzgebietes muss das Landratsamt Starnberg entscheiden, weil die Flächen zum Großteil auf Gilchinger Flur liegen. Eine Pipeline ist in so einem Schutzgebiet normalerweise nicht erlaubt. Den Betrieb der beiden Brunnen sieht Haas durch die Entscheidung aber nicht unmittelbar gefährdet.