Germering:Fremdeln mit dem Zenja

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Leiterin Beate Jagersberger gibt im Jugendausschuss einen Überblick über die Arbeit der Streetwork-Stelle

Der Umzug ins Mehrgenerationenhaus Zenja ist zwar schon zwei Jahre her, doch einige der von den Streetworkern betreuten Jugendlichen haben sich noch nicht an die neue Unterkunft gewöhnt. Vor allem fehle den Jugendlichen die Möglichkeit, spontan zum Ballspielen ins Freie gehen zu können, sagte Beate Jagersberger, Leiterin der Streetworkstelle, in ihrem Bericht in der jüngsten Sitzung des Jugendausschusses. Allerdings schwindet unter den Betreuten die Erinnerung an den früheren Treffpunkt im Rathaus, denn die neu dazukommenden Gruppenmitglieder kennen diesen nicht mehr.

Zwei Jugend- und eine Erwachsenengruppe werden von den Germeringer Streetworkern betreut. Die Mitglieder der Gruppen haben oftmals Schwierigkeiten in Familie und Schule, Gewalt- und Drogenerfahrungen. Sie benötigen Unterstützung, die weit hinausgeht über normale Jugendarbeit. Einmal pro Woche trifft sich jede dieser Gruppen. Dann stehen auch gemeinsame Aktionen an, beispielsweise Besuche im Schwimmbad oder Kino, ein Ausflug oder gemeinsames Grillen. Nächstes Projekt in der neuen Unterkunft ist die Verschönerung der Innenräume im Mehrgenerationenhaus Zenja. Zu diesem Zweck wird eine Studentin der Kunsttherapie mit den Jugendlichen arbeiten.

Als Ziel ihrer Arbeit benennt Jagersberger, die Jugendlichen so zu fördern, dass aus ihnen selbstbestimmte Menschen werden. Dass viele der Betreuten das Ziel erreichen, das lässt sich laut Jagersberger auch messen. So meldeten sich ehemals Betreute immer wieder bei ihr oder den anderen Streetworkern und berichteten davon, dass sie Arbeit und einen Partner gefunden hätten, sagt die Leiterin. Auch wenn Betreute nicht mehr straffällig werden, ist das ein Erfolg für die Bemühungen der Helfer. Dass sie gut gearbeitet haben, sieht Jagersberger auch jedesmal bestätigt, wenn ein Jugendlicher oder junger Erwachsener sich auf Empfehlung eines einstmals Betreuten an sie wendet.

Jugendliche, die einen Ansprechpartner suchen, um über Probleme in Familie und Schule oder mit Drogen und Gewalt zu sprechen, können sich an die Streetworker wenden. Gelegenheit zu einem Gespräch ist jeden Dienstag und Freitag von 14 bis 15 Uhr im Zenja, Planegger Straße 9, Telefon 089/89 40 82 30, E-Mail streetworkgermering@freenet.de.

© SZ vom 18.05.2017 / ano - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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